11. Dez. 2017

Rückblick auf den Herbst

Der grün-weiße Herbst im Wechselbad der Gefühle

Nach dem grandiosen Frühjahr 2017 blickte die komplette WSG-Familie gespannt und voller Vorfreude auf den Start in die neue Saison der Sky Go Erste Liga. Nach einer tollen Vorbereitung munkelte manch Journalist schon über einen Aufstieg der Silberberger-Elf in die Bundesliga. Dass sich Fußballerfloskeln wie „die zweite Saison nach dem Aufstieg ist die schwierigste“ oft bewahrheiten, musste unsere WSG am eigenen Leib erfahren. Verletzungspech und ungewohnte Fehlerketten, die man von Spielern aus der Vorsaison nicht kannte, machten den Herbst zu einer Achterbahn der Gefühle. 

„Man kann es relativ klar beschreiben – einen Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück – so ist es den ganzen Herbst dahingegangen. Natürlich hätten wir uns punktemäßig mehr erwartet, aber es waren dann doch zu viele Aussetzer dabei. Wir haben viele Gegentreffer erhalten“, resümierte unser Trainer Thomas Silberberger nach der letzten Partie gegen den FC Liefering die Herbstsaison. 18 Punkte nach 20 Spielen war für die WSG-Familie nicht ganz zufriedenstellend. Aber alles von Anfang an.

Der fünfte Tabellenrang gleich nach dem Aufstieg aus der Regionalliga-West war für die Kristallkicker eine Riesen-Sensation. Drei Derbysiege, ein 5:0 gegen den FC Liefering, ein fulminanter 3:2-Erfolg gegen den späteren Aufsteiger LASK Linz – an Highlights mangelte es für die WSG nicht. Natürlich blieben solche Leistungen nicht unbemerkt und unser Flügelflitzer Christian Gebauer wechselte zum Europacup-Teilnehmer Altach in die höchste Spielklasse Österreichs. Mit Sebastian Santin, Dino Kovacec, Pascal Grünwald, den beiden Juve-Leihgaben Pellizzari und Tamba M’Pinda und Heimkehrer Simon Zangerl verstärkten sich unser Grün-Weißen für die kommenden Aufgaben. Zusätzlich wurden mit Max Friedeler, Felix Wessiak, Daniel Spinn, Sebastian Pittl, Daniel Strickner, Stephan Kuen und Florian Kofler sieben Spieler aus der Akademie Tirols in den Kader der Kampfmannschaft geholt. Beachtliche Ergebnisse in der Vorbereitung gegen Hochkaräter wie Dynamo Kiew, Red Bull Salzburg oder Inter Mailand ließen die Erwartungen in hohe Sphären steigen. Bei der Bundesliga-Eröffnungs-Konferenz musste Coach Thommy Silberberger deshalb auf die Euphorie-Bremse steigen, denn Vorbereitung bleibt Vorbereitung, Liga bleibt Liga.

Bereits in der ersten Cup-Partie gegen Bag Gleichenberg zeigte sich, dass die kommenden Spiele keine Selbstläufer werden. Zwar ging man durch Milan Jurdik plangemäß in Führung, die Steirer nutzten aber jede Chance eiskalt und siegten am Ende mit 5:1 – auch die Admira musste gegen den Regionalligisten später im Bewerb die Segel streichen, erst gegen Dauersieger Red Bull Salzburg war Schluss. Nach Spielende hoffte Coach Silberberger vom Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit, denn mit dem TSV Hartberg wartete der Liga-Aufsteiger in der ersten Liga-Partie auf die Wattener. Dass die Steirer kein typischer Neuling sind, zeigte der unfassbar Bundesliga-erprobte Kader. Die Hartberger gingen früh durch einen Eigenfehler unserer Abwehr in Führung und konnten das knappe 0:1 bis zum Ende halten. Von einem verpatzten Saisonstart wollte in Wattens allerdings niemand reden, denn bereits im zweiten Match holte die Kristall-Elf einen Auswärtssieg in Liefering, gegen Kapfenberg siegte man im Anschluss souverän mit 3:1. Man war wieder in der Spur, sechs Punkte aus drei Spielen waren ein ordentlicher Start. Danach folgte ein vermeidlich leichtes Auswärtsspiel beim bis dahin punktelosen Schlusslicht, dem FAC. Dass im Profifußball keine Wiese im Vorhinein gemäht ist und Ballbesitz nicht alles ist, zeigte sich gegen die Wiener auf brutalste Weise. Es war der Anfang einer Negativ-Serie mit fünf Niederlagen in Folge, darunter eine bittere 1:3-Derbyniederlage vor 4000 Zusehern in Wattens und ein 0:4 in Ried. Dennoch ließ man sich in Tirol von außen nicht aus der Konzentration bringen, es wurde akribisch weitergearbeitet, der Verein war von der Qualität der Spieler überzeugt, einzig das Selbstvertrauen fehlte. In der neunten Runde machte sich der spielerische Aufwand wieder bezahlt: Gegen Blau-Weiß Linz holte man einen 0:2-Rückstand zur Pause auf, in der Nachspielzeit parierte Kapitän Ferdi Oswald sensationell einen Elfer - endlich wieder ein Punkt. Zwar verloren unsere Mannen das nächste Gastspiel in Hartberg unglücklich, gegen den Lieblingsgegner aus Liefering wurde dann wieder voll gepunktet inkl. Sky Tor der Runde durch einen Pranter-Freistoß-Kracher. Einem 1:1 Punkt bei Kapfenberg folgte ein überzeugender 5:1-Heimsieg gegen den FAC. Lukas Katnik avancierte mit einem Dreierpack zum Matchwinner, die WSG-Fans, die im Zuge des Oktoberfestes zahlreich in Tracht erschienen, hatten wieder einen Grund zum Feiern. Aber wie schon zu Beginn erwähnt, folgten auf jeden Schritt nach vorne, zwei Schritte zurück. Gegen Wacker Innsbruck verlor man doch verdient vor 7000 Zusehern mit 0:1, die Niederlagen gegen Lustenau, Wiener Neustadt und Ried waren komplett unnötig, da die Kristallkicker in allen drei Partien spielbestimmend waren, die besseren Möglichkeiten hatten und dennoch am Ende immer mit leeren Händen dastanden. Mit Fortlauf der Saison musste Thommy Silberberger auch immer mehr verletzte Spieler beklagen. Florian Toplitsch blessierte sich im Cup und konnte erst in der fünften Runde wieder am Platz stehen, Stefano Pellizzari war bereits ab Runde 10 nicht mehr dabei, Michael Steinlechner fehlte zeitweise wegen einer Augenblessur, Dino Kovacec machten die Adduktoren zu schaffen, Sancho Neurauter verletzte sich zwei Mal innerhalb der Herbst-Saison schwer und beim 2:0-Sieg gegen Blau Weiß Linz mussten mit Simon Zangerl, Lukas Katnik und Kevin Nitzlnader gleich drei WSG-Spieler wegen teils schwerer Verletzungen ausgewechselt werden. Mit dem letzten Aufgebot und einer Bankbesetzung im Durchschnittsalter von 19 Jahren, stellte sich die WSG-Elf den letzten beiden Partien gegen Hartberg und dem FC Liefering. Gegen die Steirer sah es bis zur Pause sehr gut aus, danach folgte ein Abwehrfehler dem nächsten und der TSV schenkte uns noch vier Tore ein. Keine guten Vorzeichen für das finale Spiel vor der Winterpause gegen den FC Liefering, die mit ihrer Einser-Mannschaft endlich drei Punkte gegen uns holen wollten. Einen 0:1-Rückstand drehten unsere Burschen fulminant zu einer 2:1-Führung, bis Romano Schmid in der 87. Minute durch einen Tausend-Gulden-Schuss doch noch der Ausgleich gelang.

Damit stehen wir nach 20 gespielten Runden auf dem achten Tabellenrang. Nun gilt es die Pause gut zu nutzen, alle Verletzungen auszukurieren und voller Motivation in die Rückrunde zu starten. Mit etwas mehr Konzentration und Durchschlagskraft sind in jeder Partie drei Punkte möglich, die Liga ist so ausgeglichen wie selten zuvor und bis auf zwei Partien waren unsere Burschen immer mindestens ebenbürtig.


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