Nach dem enttäuschenden Zweitrunden-Aus im UNIQA ÖFB Cup gegen den DSV Leoben sah sich Cheftrainer Thomas Silberberger gegen den Vizemeister aus Graz gezwungen, auf seine gewohnte 4-4-2-Formation zu verzichten und mit einer Fünferkette für die nötige Stabilität in der Defensive zu sorgen. Im Dreiergespann im zentralen Mittelfeld agierte unter anderem Matthäus Taferner, der vor nahezu ausverkauftem Haus in Graz-Liebenau seinen 100. Bundesliga-Einsatz verzeichnen konnte.

Die 13.423 Zuschauer:innen in der Merkur Arena sahen von Beginn an eine dominante Heimmannschaft, die mit deutlich mehr Ballbesitz in die Partie startete, sich allerdings an unserer stabilen Defensive immer wieder die Zähne ausbiss. So musste in der 10. Minute eine Standardsituation für den ersten gefährlichen Torabschluss des Europa-League-Starters herhalten. Horvat zirkelte den Ball aus dem Halbfeld in Richtung Affengruber, der an der langen Ecke lauerte und das Spielgerät ans Außennetz bugsierte. Der Favorit aus Graz beherrschte in der Folge weiterhin das Spiel in der neutralen Zone, in der Offensive fehlte jedoch – vielleicht auch aufgrund der mangelhaften Rasenqualität – zu oft die Präzision. Nach 23 Minuten die nächste Topchance auf Seiten der Gastgeber: Ex-WSG-Kicker David Schnegg schickte Włodarczyk in die Tiefe, dieser versuchte Stejskal zu überheben, der Ball touchierte die Querlatte und sprang ins Aus. Aber auch unseren Grün-Weißen aus Wattens gelang es, in der Offensive Nadelstiche zu setzen. Üstündag dribbelte nach einem schön vorgetragenen Konter auf die gegnerische Abwehr zu und prüfte Scherpen im Kasten der Gastgeber per Flachschuss (26’). Nachdem Sturm nach einem VAR-Check und einer hauchdünnen Abseitsentscheidung korrekterweise ein Elfmeter verwehrt blieb (36’), scheiterte Prelec in der 41. Minute mit einem Schussversuch auf der Gegenseite. Als es bereits den Anschein hatte, dass die beiden Mannschaften mit einem torlosen Remis in die Kabinen schreiten, mussten die unsere Burschen knapp vor der Halbzeit schließlich den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. Kapitän Felix Bacher versuchte einen gegnerischen Einwurf per Kopf zu klären, der Ball fiel direkt vor die Füße von Wüthrich, der aus gut 20 Metern abzog und die Hausherren mit einem satten Volleyschuss in Führung brachte (44’). Beinahe im Gegenzug gelang unserem Offensivakteur Julius Ertlthaler dasselbe Kunststück, sein Volleyabschluss ging aber knapp am Sturm-Gehäuse vorbei.

Bemühungen blieben unbelohnt

Die zweite Spielhälfte zeigte sich, auch aufgrund der aufopferungsvollen Defensivleistung unserer Hintermannschaft wesentlich zerfahrener. Die Gastgeber verzeichneten zwar mehr Spielanteile und hatten durch Bøving (55’) und Affengruber (62’) vereinzelte Möglichkeiten, um die Führung auszubauen, Großchancen blieben jedoch aus. Aufgrund des knappen Spielstands und der hohen Einsatzbereitschaft hielt unsere Mannschaft die Begegnung bis zum Ende offen, der Ausgleichstreffer sollte jedoch an diesem Tag nicht gelingen.

Thomas Silberberger (Cheftrainer): "Es war ein stabiler Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben die Intensität von Sturm Graz mitgehen können und stark dagegengehalten. Bitter ist, dass das Gegentor wie schon in den vergangenen Wochen vermeidbar gewesen wäre. Aber der Auftritt, so wie sich die Mannschaft präsentiert hat, kann für die Zukunft Zuversicht geben."

Felix Bacher: "Ich finde, dass das Team hat eine gute Leistung gezeigt. So wie wir gefightet und uns reingehaut haben war in meinen Augen überragend. Schade, dass wir uns dafür nicht belohnt haben, das Tor war sehr unglücklich. Wenn wir so agieren, dann kann es gerne so weitergehen."

Adam Stejskal: "Ich nehme das Gegentor auf meine Kappe. Dennoch haben wir als Mannschaft eine super Reaktion auf das Cup-Aus am Dienstag gezeigt. Wenn wir so weiterspielen, dann werden die Punkte auch kommen."

Aufstellung SK Puntigamer Sturm Graz:

Scherpen – Gazibegovic – Affengruber – Wüthrich – Schnegg (72‘ Dante) – Hierländer – Stankovic – Prass – Bøving (82‘ Fuseini) – Horvat (46‘ Teixeira) – Włodarczyk (72‘ Jatta)

Aufstellung WSG Tirol:

Stejskal – Sulzbacher (85‘ Ranacher) – Bacher – Štumberger – Gugganig (89‘ Ogrinec) – Schulz – Üstündag (85‘ Kronberger) – Taferner – Ertlthaler – Diarra (85‘ Buksa) – Prelec

SK Puntigamer Sturm Graz – WSG Tirol 1:0 (1:0)

ADMIRAL Bundesliga | Runde 9
01. Oktober 2023 | 14:30 Uhr 
Tore: 1:0 Wüthrich (44‘)
Merkur Arena, Graz
13.423 Zuschauer:innen