Ohne Kapitän Valentino Müller, Angreifer Mahamadou Diarra und den kurzfristig ausgefallenen Bror Blume (Rückenprobleme), dafür aber mit Startelfdebütant Thomas Geris startete unsere Mannschaft in das letzte Heimspiel vor der Punkteteilung.

Am windigen Innsbrucker Tivoli übernahmen unsere Grün-Weißen ab der ersten Spielminute das Kommando, frühe Abschlussambitionen von Sandi Ogrinec (2') und Matthäus Taferner (9') brachten allerdings nichts Zählbares ein. Nur wenige Augenblicke später (13') war es abermals der quirlige Taferner, dessen direkter Eckball konnte allerdings vom Hartberger Abwehrverbund von der Linie geklärt werden. In der Folge kamen die Oststeirer durch schnelle Umschaltaktionen immer wieder gefährlich vor das Gehäuse unserer Elf. Auch in Minute 36 schalteten die Gäste schnell in den Offensiv-Modus um und schlugen einen langen Ball auf den über den rechten Flügel heranstürmenden Dominik Frieser. Beim Versuch, das Spielgerät aus der Luft anzunehmen, traf der 30-Jährige Thomas Geris mit der Sohle am Kopf, woraufhin Schiedsrichter Stefan Ebner keine andere Wahl blieb, als den roten Karton zu zücken. Trotz dem Wissen, die verbleibenden 55 Minuten in numerischer Überlegenheit zu bestreiten, waren unsere Mannen bestrebt, die Überzahl prompt in Tore umzumünzen. Dies gelang schließlich zum psychologisch wichtigsten Zeitpunkt: In der Nachspielzeit des ersten Spielabschnittes sorgte ein weiter Einwurf von Lukas Sulzbacher für Probleme in der Hartberger Hintermannschaft, die den Ball direkt vor die Füße von Matthäus Taferner beförderte. Ließ er noch vergangene Woche gegen den SK Puntigamer Sturm Graz eine Möglichkeit aus ähnlicher Position liegen, bewahrte der Mittelfeldmotor diesmal die Ruhe und schloss mit einem satten Schuss in die rechte untere Ecke zur verdienten Führung und seinem ersten Treffer im WSG-Dress ab (45‘+2). Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Nik Prelec sogar das 2:0 auf dem Fuß, der Schuss des Slowenen konnte aber nach einem herrlichen Alleingang von Hartberg-Keeper Sallinger entscheidend abgewehrt werden.

WSG-Hintermannschaft hielt den Kasten sauber

Die Gäste aus der Oststeiermark waren vor allem zu Beginn der weiteren 45 Minuten bemüht, den Ausgleichstreffer herzustellen. Bis auf einen Kopfball aus knapp sieben Metern von Bowat (54') ließ die kompakt agierende Fünferkette der Silberberger-Elf keine hochkarätigen Chancen zu. In den folgenden Minuten lag indes wieder der zweite WSG-Treffer in der Luft. Zunächst entschärfte Sallinger eine abgerissene Sulzbacher Flanke (55'), ehe sich nur zwei Minuten später die ident gleiche Situation abspielte, diesmal landete die Kugel aber am Gebälk (57'). Wenige Augenblicke später fasste sich Torschütze Taferner aus 25 Metern ein Herz, sein Weitschuss konnte aber zum Eckball entschärft werden (59'). In der 72. Minute schrammte der offensiv gefährlich agierende Sulzbacher an der Entscheidung vorbei, als er eine Flanke per Volley-Abnahme knapp am langen Eck vorbei setzte. Die um den Einzug in die Meistergruppe kämpfende Schopp-Elf warf in den Schlussminuten alles nach vorne, wodurch sich aussichtsreiche Kontermöglichkeiten für die Gastgeber ergaben. Eine davon nutzte Nik Prelec mit einem gefährlichen Vorstoß über die rechte Seite, seine Hereingabe rutschte zu Kofi Schulz durch, der mit einer ansehnlichen Körpertäuschung einen Verteidiger ins Leere rutschen ließ und mit seinem rechten Fuß die vermeintliche Entscheidung herbeiführte. Nach VAR-Studium wurde der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung des assistierenden Slowenen jedoch aberkannt. Am Endergebnis änderte sich in der Folge aber nichts mehr, womit die Grün-Weißen mit dem ersten Sieg ohne Gegentor seit April 2023 drei wichtige Punkte am Tivoli behielten.

Thomas Silberberger (Cheftrainer): "Es war trotz der Überzahl extrem schwer zu verteidigen, weil Hartberg einfach eine sehr gute Mannschaft ist, die nicht umsonst 33 Punkte am Konto stehen hat. Allerdings haben sie hauptsächlich mit langen Bällen agiert, da wir ihr klassisches Spiel sehr gut unterbinden konnten, weil wir das Zentrum verdichtet haben. Lange Bälle können aber immer gefährlich werden und haben auch heute für ein bis zwei Gefahrenmomente gesorgt, allerdings hatten wir auch genügend Möglichkeiten, um den Deckel frühzeitig draufzumachen."

Adam Stejskal: "Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Wir haben heute sehr gut gearbeitet und ein tolles Spiel abgeliefert. Ich hoffe, wir können die nächsten elf Runden genauso weitermachen."

Matthäus Taferner: "Es ist echt Zeit geworden, dass ich auch mal ins Tor treffe, wir drei Punkte holen und endlich anschreiben können. Wir haben jetzt gesehen, dass wir auch noch gewinnen können, das ist wichtig für den Kopf und ich hoffe, dass wir den Schwung nächste Woche gegen die Austria mitnehmen können."

Aufstellung WSG Tirol:

Stejskal – Bacher – Sulzbacher – Prelec – Buksa (75‘ Kronberger) – Naschberger (75‘ Üstündag) – Okungbowa – Štumberger – Geris (38‘ Schulz) – Taferner – Ogrinec (87‘ Vötter)

Aufstellung TSV Egger Glas Hartberg:

Sallinger – Bowat – Avdijaj – Komposch (46‘ Steinwender) – Pfeifer (83‘ Brückner) – Kainz (83‘ Fillafer) – Heil – Diakite (76‘ Halwachs) – Frieser – Sangare – Providence

WSG Tirol – TSV Egger Glas Hartberg 1:0 (1:0)

ADMIRAL Bundesliga | Runde 21
3. März 2024 | 17:00 Uhr
Tore: 1:0 Taferner (45‘+2)
Rote Karte: Frieser (35‘)
Tivoli Stadion Tirol, Innsbruck
1.350 Zuschauer:innen