22. Apr. 2023

Vom Strafstoss zum Selbstfaller

WSG Tirol verliert in der 26. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen Austria Lustenau mit 0:2. Ein mehr als fragwürdiger Elfmeter kippte die Partie.

Die Quecksilbersäule vor der Partie versprach eine extrem heiße Partie. Nach der fast schon unerträglichen Kälteperiode zuletzt kletterte der Wetterfrosch pünktlich zum Anpfiff der 26. Runde zur ADMIRAL Bundesliga am Tivoli auf stolze 23 Grad Celsius. Saisonrekord! Ein Hinweis darauf, dass es in den kommenden 90 Minuten plus der paar Zerquetschten zwischen der WSG Tirol und Austria Lustenau durchaus hitzig werden könnte. Und nicht der einzige. Auch die Tabellenkonstellation versprach Knistern im Gebälk. Zweiter gegen Ersten, lautete schließlich die Paarung. Das Spitzenspiel, in dem vor dem Spiel beide Kontrahenten nur durch einen einzigen Punkt getrennt waren. Die einen lagen bei 18, die anderen bei 19. Ein Spiel auf Augenhöhe also, was sich auch an den Ergebnissen der vorangegangenen Saisonduelle ablesen ließ. Das Spiel in Lustenau (1. Spieltag) konnten die Vorarlberger glücklich für sich entscheiden, jenes am Tivoli (16. Runde) gewannen die Tiroler.  

Blume auf der Bank
Und WSG-Cheftrainer ließ vor dem Spiel keinen Zweifel daran, dass auch im zweiten Schlagabtausch am Tivoli sein Team als Sieger den Platz verlassen soll. Zumal mit Bror Blume endlich wieder der etatmäßige Spielmacher im Kader zu finden war, nach einer sieben Spiele langen Zwangspause. Vorerst musste der Däne freilich noch auf die Bank, als Silberbergers As im Ärmel. Für ihn durfte wieder Julius Ertlthaler von Beginn an ran. Neben Johannes Naschberger, Valentino Müller und Lukas Sulzbacher. Vor Kofi Schulz, Felix Bacher, Raffael Behounek und Alexander Ranacher. Der Tiroler Cheftrainer hatte sich auf der Position rechts hinten für den 24-jährigen Osttiroler entschieden. Ganz vorne vertraute Silberberger wieder seinem 11-Tore-Sturm, Thomas Sabitzer und Tim Prica.  
Und der siebenfache Saisontorschütze aus Schweden war es auch, der die erste Möglichkeit im Spiel vorfand. Von Julius Ertlthaler hervorragend bedient, scheiterte der 20-Jährige alleine vor Domenic Schierl (9.) am Vorarlberger Keeper. Keine vorsichtige Annäherung, sondern eine Großchance. Eine erste vorsichtige Annäherung Lustenaus an das Tor von Kapitän Ferdinand Oswald gab’s hingegen sechs Minuten später. Der 32-Jährige im Tiroler Kasten, der zuletzt zwei Spiele verletzungsbedingt pausieren musste, hatte mit dem Abschluss von Hakim Guenouche allerdings kein Problem. 

Überlegen, aber ohne Tore
Weil weitere Halbchancen der WSG durch Felix Bacher (6.), Ertlthaler (34./43.) und Prica (38.) zwar mitunter gefährlich aussahen, aber zu wenig Gefahr erzeugten und der Tabellenführer aus Lustenau mehr damit beschäftigt war, das Spielgerät vom eigenen Tor fern zu halten, als es ins andere zu befördern, blieb es nach 45 Spielminuten trotz fast 63 Prozent Ballbesitz für die Tiroler und 7:1 Torschüssen beim 0:0. Torlos ging’s in die Pause. 
Und mit zwei Personaländerungen auf Seiten der Vorarlberger aus der Pause wieder raus. Und mit einem Elfmeter. Einem, der allerdings mehr als nur fragwürdig war. Zumal Behounek in Minute 55, als Guenouche - um einen knappen Kopf kleiner als der Tiroler Abwehrchef - mit seiner Stirn gegen die Schulter von Behounek klatschte, nichts machte. Er stand nur da, wo er laut Schiedsrichter Alexander Harkam offensichtlich nicht stehen durfte. Kein Scherz, dafür Tor. Lukas Fridrikas (55.) verwandelte den Strafstoss sicher. 
Silberberger reagierte mit einem Dreifachwechsel. Für Ranacher kam Žan Rogelj, für Prica Jungstar Justin Forst und für Naschberger endlich wieder Blume. 

WSG spielt, Lustenau trifft
Und Chancen folgten. Zuerst für Behounek (64.), dann für Schulz (67.). Das Tor erzielte aber abermals Lustenau. Nachdem Cem Türkmen (71.) und Anderson da Silva (71.) eine große Doppelchance zum Ausbau der Führung vergeben hatten und der Brasilianer drei Minuten später mit einer weiteren großen Möglichkeit an Oswald scheiterte, traf Anderson (76.) nur zwei Minuten danach dann doch per Kopf.  
Weil die Schlussoffensive der WSG nichts mehr brachte und Sulzbacher (87.) nach Traumvorarbeit von Stefan Skrbo an diesem Nachmittag ebenso das Killergen fehlte wie Blume (90. + 1) bei seinem Abschluss in der Nachspielzeit, blieb es beim 0:2. Eine unnötige Niederlage. Und eine bittere obendrein. Die Vorarlberger können damit auch im kommenden Spieljahr mit der ADMIRAL Bundesliga planen. Für die WSG heißt es mit sieben Zählern Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Ried weiter hart arbeiten und warten. 
In der ADMIRAL Bundesliga wartet am kommenden Samstag (17:00 Uhr) im Tivoli der TSV Hartberg auf Oswald & Co.  


WSG Tirol – SC Austria Lustenau 0:2 (0:0) 

22. April 2023 | Tivoli | Schiedsrichter Alexander HARKAM

Tore:  Fridrikas (55.), Anderson (76.)

 

WSG Tirol spielte: 
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Alexander RANACHER (62. Žan ROGELJ); Julius ERTLTHALER (69. Stefan SKRBO), Valentino MÜLLER, Johannes NASCHBERGER (62. Bror BLUME), Lukas SULZBACHER; Thomas SABITZER, Tim PRICA (62. Justin FORST). 

Austria Lustenau spielte:
Domenik SCHIERL; Hakim GUENOUCHE, Dario GRUJIC, Jean HUGONET (25. Matthias MAAK), Adriel SILVA (46. Fabian GMEINER), Anderson DOS SANTOS GOMES; Pius GRABHER, Stefano SURDANOVIC (70. Daniel TIEFENBACH), Anthony SCHMID (46. Cem TÜRKMEN); Yadaly DIABY, Lukas FRIDRIKAS (79. Michael CHEUKOUA).  

 

Stimme zum Spiel: 

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer).  

… zum Spiel:  „Ein unnötiger Selbstfaller. Diese Heimniederlage ist gleich bitter wie unnötig. Wir haben den Gegner stark gemacht. In der ersten Halbzeit habe ich nur uns spielen gesehen. Und dann passiert halt so etwas: Ein kapitaler Bock im Spielaufbau, Umschaltsituation von Lustenau und Elfmeter. Danach haben wir noch genug Situationen wo wir es hätten korrigieren können. Aber wenn Lustenau in den ersten 60 Minuten gut gemacht hat, dann das, dass sie uns die Dynamik genommen, uns eingeschläfert haben. Wir haben in der ersten Halbzeit zwei Hunderter gehabt, dann in der zweiten Halbzeit zwei Hunderter. Am Ende des Tages haben sich wieder viele Schlampigkeitsfehler eingebaut. Dann kann. Man das nicht mehr korrigieren. Schade.“

… zum Elfmeter: „Es wird jetzt eh auf allen Kanälen gesagt, dass es eine klare Fehlentscheidung war und der Schiedsrichter das Interview verweigert. Er hätte es sich anschauen müssen. Ich will es aber jetzt nicht auf diesen Elfmeter reduzieren.“

… zur Situation: „Heute vor einem Jahr haben wir am vierten Spieltag 0:3 gegen Altach verloren, waren einen Punkt vom Tabellenende entfernt. Der Druck war immens groß. Dann sind wir mit einem Befreiungsschlag gegen Ried im Ried-Doppel gut rausgekommen. Jetzt haben wir das Hartberg-Doppel vor der Brust. Und wenn wir daraus drei oder vier Punkte mitnehmen, ist alles gut.“  

Fotonachweis: GEPA pictures

 

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