05. Mär. 2023

Gelb-Rot kippte das Spiel

20. Spieltag, achte Niederlage. WSG Tirol verliert in der 20. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen den LASK nach heroischem Kampf in Unterzahl erst in der Nachspielzeit mit 2:3

Der Blick auf die Reservebank der Linzer war für WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger wohl einer, den er mit neidvollen Augen machte. Mit Philipp Wiesinger, Peter Michorl, Thomas Goiginger und Nemanja Celic nahm beim Tabellendritten fast soviel Transferwert auf der Bank Platz, wie der halbe Tiroler Kader wert ist.  
Den einen oder anderen, der von LASK-Coach Didi Kühbauer Aussortierten, hätte Silberberger gut brauchen können. Nach den Verletzungen von Thomas Sabitzer, Bror Blume und Osarenren Okungbowa sowie der Gelb-Sperre von Raffael Behounek. Für den Abwehrchef rückte Dominik Stumberger in die Startelf. Für den dänischen Regisseur durfte neuerlich Julius Ertlthaler über links wirbeln. Für Sabitzer kam diesmal Žan Rogelj ganz vorne zum Zug. 
Und der quirlige Slowene war es auch, der von Beginn an ordentlich für Wirbel im Linzer Strafraum sorgte. Seine erste Flanke führte gleich zur ersten Chance. Alexander Ranacher (3.) setzte das Zuspiel von Rogelj volley knapp neben das Tor. Vier Minuten später die zweite Aktion des Slowenen, die zweite Chance. Diesmal konnte Justin Forst (7.) das Spielgerät im Fünfmeterraum nicht bändigen. 

LASK trifft, WSG mit Pech

Nur eine Minute später die erste Chance des LASK. Den Abschluss von Branko Jovicic konnte WSG-Schlussmann Ferdinand Oswald mit starkem Reflex über die Latte klären. Der Tabellendritte schaltete nun einen Gang nach oben. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, mit Chancen hüben wie drüben. Bis das Spiel in Minute 22 einen kurzen Augenblick lang zu schnell für die Tiroler Defensive war. Ibrahim Mustapha (22.) enteilte der neu formierten Innenverteidigung und hob den Ball gefühlvoll über Oswald ins Tor. 
Die Antwort der Silberberger-Elf folgte auf dem Fuß. Und wieder war es der Jungstar der WSG (25.), der sich eine Möglichkeit nach Traumpass von Sandi Ogrinec erarbeitete. Sein Abschluss klatschte vom Lattenkreuz ins Aus. Pech für die WSG, zumal Schiedsrichter Josef Spurny ein Foul an Valentino Müller (32.) übersah und der VAR keinen Grund erkannte, einzuschreiten. Pech auch, dass die Linzer nur neun Minuten nach der Führung durch Keito Nakamura (34.) nachlegten. Der 22-jährige Japaner kam im Strafraum relativ unbedrängt zum Abschluss, Oswald ohne Chance. 

Just-in time: Forst netzt ein

In Minute 45 dann die letzte Möglichkeit in Halbzeit eins für Forst. Und weil aller guten Dinge drei sind, netzte der 20-Jährige kurz vor dem Pausenpfiff per sehenswertem Fallrückzieher ein. Sein zweiter Bundesligatreffer. Just-in time, könnte man sagen. Mit 1:2 ging’s in die Kabine. 
Und mit dem Ausgleich zum 2:2 aus der Pause wieder raus. Denn Valentino Müller (46.) nutzte die erste Möglichkeit, die sich bot und netzte mit einem gefühlvollen Schlenzer von der Strafraumgrenze ein. Das dritte Saisontor des 24-Jährigen. Die WSG wieder voll im Spiel und aktiv am Drücker. Chancen von Ertlthaler (52.) und Stumberger (53.) folgten, ehe der Unparteiische dem nun wankenden LASK mit Gelb-Rot für Felix Bacher (54.) wieder auf die Beine half. Eine mehr als nur fragwürdige Entscheidung, die die Fernbedienung über das Spiel wieder in die Hände von Kühbauer legte. 
Das Aus von Bacher war der Startschuss für Kilian Bauernfeind. Der 20-jährige defensive Mittelfeldspieler kam in Minute 57 als Innenverteidiger zu seinem Bundesligadebüt – beim Stand von 2:2 gegen den LASK, in Unterzahl. Es gibt vermutlich leichtere Situationen, sein Debüt zu feiern. 

LASK gegen Oswald 

Denn plötzlich drückte der LASK, mit Chancen, die zwangsläufig folgten. Direkt nach Gelb-Rot gleich die erste durch Moses Usor (55.). Oswald fischte den gut angetragenen Abschluss aber mit einer weiteren Glanzparade von der Linie. Neun Minuten später scheiterte der 21-jährige Offensivspieler des LASK neuerlich am 32-Jährigen im Kasten der WSG. Den ‚Nachschuss’ setzte Mustapha (64.) per Kopf über das nahezu leere Tor. 
Möglichkeiten von Robert Zulj (79.) und Philipp Wiesinger (80.) folgten, Treffer bis zu Minute 92 keine mehr. Bis Zulj (92.) den Ball in Richtung Tor zirkelte, Oswald klärte und der Sieger per VAR ermittelt wurde. Warum der Video-Assistant-Referee in diesem Fall eingriff und nach dem Foul an Müller in Halbzeit eins nicht, bleibt eines jener Geheimnisse, die vermutlich nie gelüftet werden. Nach 97 Spielminuten blieb’s jedenfalls beim unglücklichen 2:3. Die achte Saisonniederlage der WSG. Eine, die schmerzt. Aber auch eine, die zeigt, dass mit einer ähnlichen Leistung auch kommende Woche gegen Rapid in Hütteldorf (Sonntag, 17 Uhr) und zum Abschluss des Grunddurchgangs am Tivoli gegen Sturm Graz (19.3., 17 Uhr) noch was zu holen ist – dann wieder zu Elft.    

 

WSG Tirol - LASK 2:3 (1:2)

5. März 2023 | Tivoli| Schiedsrichter Josef SPURNY

Tore: Forst (45.), Müller (46.); Mustapha (22.), Nakamura (34.), Zulj (90.+2)

Gelb-Rot:  Bacher (54.)   


Die WSG Tirol spielte:   

Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Dominik STUMBERGER, Felix BACHER, Alexander RANACHER; Julius ERTLTHALER (57. Kilian BAUERNFEIND), Valentino MÜLLER, Lukas SULZBACHER; Sandi OGRINEC (90. Johannes NASCHBERGER); Žan ROGELJ, Justin FORST (64. Tim PRICA). 

Der LASK spielte:   

Tobias Okiki LAVAL; Felix LUCKENEDER, Philipp ZIEREIS (62. Philipp WIESINGER), Marvin POTZMANN, Filip STOJKOVIC; Branko JOVICIC, Robert ZULJ, Keito NAKAMURA, Sascha HORVATH (77. Peter MICHORL), Moses USOR (90. Adil TAOUI), Ibrahim MUSTAPHA (77. Florian FLECKER) 


Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer)  

… zum Spiel: „Ich bin von meiner Mannschaft begeistert. Der LASK war in der ersten Halbzeit eine österreichische Spitzenmannschaft und meine Mannschaft hielt dagegen. Sie drehte ein 0:2 in ein 2:2 und war auf dem besten Weg, das 3:2 zu erzielen. Dann entschied meiner Meinung nach der Schiedsrichter das Spiel. Beim Foul von Bacher hat völlig die Dynamik gefehlt, um da Gelb zu geben. Aber da intervenierten 17 LASK-Spieler plus die Bank, dann rang er (Anm.: Schiedsrichter Spurny) sich zur Entscheidung durch. Dass es danach schwer wird, war klar. Trotzdem wurde heroisch verteidigt.“

… zur Tabellensituation: „Wir wussten bereits im Vorfeld, dass Klagenfurt gegen Altach gewinnt. Medial hört man zwar nur mehr, dass wir es jetzt nicht mehr schaffen. Wenn wir in den beiden Spielen aber zu Elft so auftreten wie heute zu Zehnt, würde ich die beiden Spiele noch nicht herschenken.“  

…zum Bundesligadebüt von Kilian Bauernfeind:  „Es gibt leichtere Debüts in der österreichischen Bundesliga als in Unterzahl als zentraler defensiver Mittelfeldspieler in die Innenverteidigung eingewechselt zu werden.“ 

Fotonachweis: GEPA pictures     

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