23. Feb. 2019

"Arbeit war nie Bestrafung für mich"

Unser Sandro Neurauter im Portrait

Unser Sandro „Sancho“ Neurauter gilt als einer jener Profis, auf die man sich zu hundert Prozent verlassen kann, wenn man sie braucht. Ein echter Tiroler, der die gute Küche schätzt, sich für keine Arbeit zu schade ist und noch viel von der Welt sehen möchte.


Von der Tiroler Liga zu den Profis

Einen waschechten Naturburschen wie Sandro Neurauter kann auch ein Winter wie heuer nicht erschrecken: „Ich bin Tiroler, ich bin es nicht anders gewohnt. Natürlich war es heuer zach mit dem Wetter. Ich glaube, selten so einen Winter erlebt zu haben. Dennoch haben wir trotz der vielen Improvisationen das Beste aus der Situation gemacht, wir haben Gas gegeben und sind topfit. In Spanien hatten wir zuletzt zehn Tage lang Top-Bedingungen und die erste Partie gegen Ried kann kommen.“ Auch nach mit der Winterkrone zeigt sich unsere Nummer 19 zufrieden: „Ich glaub der Herbst war durchwegs positiv, wir hatten kurze Stocker drinnen, aber im Großen und Ganzen war der Herbst schon sehr souverän. Wir sind mit hohen Ansprüchen gestartet, haben diese aber auch bestätigen können. Also schließe ich mit dem Herbst sehr positiv ab.“

Unser Sancho kam in fünf Partien jeweils die vollen 90 Minuten zum Einsatz und konnte sich mit der Mannschaft am Platz über vier Siege und ein Unentschieden freuen. „In den Spielen, in denen ich gebraucht worden bin, habe ich gut performt, ich habe positive Feedbacks vom Trainer bekommen und das ist für mich das Wichtige. Für mich zählt, dass ich der Mannschaft weiterhelfe und sie mir das Vertrauen schenkt. Ich glaube die Statistiken beweisen, dass ich da bin, wenn man mich braucht“, zeigt sich der 26-Jährige auch mit den eigenen Leistungen durchwegs zufrieden.   

Im Winter 2016 wechselte Sandro vom SC Imst aus der Tiroler Liga zu den WSG-Amateuren und schaffte innerhalb eines halben Jahres direkt den Sprung zu den Profis: „Die Umstellung war natürlich riesig, ich hab viel an mir selbst arbeiten müssen, sowohl was den Körper betrifft als auch das Fußballerische. An das Tempo muss man sich erst gewöhnen, das ist einfach höher. Ich denke, die Umstellung gut gemeistert zu haben und weiterhin auf einem guten Weg zu sein, dem Team zu helfen und unsere Ziele zu erreichen.“

Erfolg durch harte Arbeit

Fragt man im WSG-Umkreis nach, welcher Spielertyp Sandro ist, hört man von allen Seiten vor allem eine Phrase: „Er ist ein harter, ehrlicher Arbeiter!“. Attribute, mit denen auch unser Verteidiger sehr gut leben kann. „Ja absolut. Ich habe mir in meinem Leben viel hart erarbeitet, ich traue mich schon zu behaupten, dass ich nicht umsonst hier sitze. Es haben nicht viele an mich geglaubt, ich an mich selber aber immer. Ich war überzeugt, den eingeschlagenen Weg zu meistern. Ich habe viel dafür getan und deswegen würde ich schon sagen, dass ich ein harter Arbeiter bin, ja.“

Neben dem Fußball ging unser Sancho immer einem geregelten Beruf nach. Auch nachdem er bereits als Profi für unsere Kampfmannschaft spielte, ging er weiterhin vom Training direkt zur Arbeit oder andersrum. Auch wenn die Doppelbelastung nicht immer leicht zu bewältigen war: „Ich habe mit 15 meine Elektrikerlehre begonnen, dann vier Jahre gelernt und die Lehre abgeschlossen. Dann habe ich eine Zeit lang auf der Baustelle als Geselle gewerkt und mich im Zuge meines Zivildienstes bei der Lebenshilfe Tirol entschieden, noch eine Ausbildung in Innsbruck als Krankenpfleger bzw. als diplomierter Behinderten-Sozial-Fachbetreuer zu machen. Diese habe ich nach drei Jahren abgeschlossen und dann quasi mit dem dritten Karriereweg als Fußballprofi die Krönung draufgesetzt. Arbeit war für mich nie eine Bestrafung. Es waren nicht immer schöne Zeiten, aber ich war immer fleißig dabei. Ich bin ein positiver Mensch und wenn man mit einem positiven Gefühl in die Arbeit geht, dann macht es auch mehr Spaß.“

 Ein unterstützendes Umfeld ist für eine zweigleisige Karriere natürlich unumgänglich, wie Sandro betont: „Das war überhaupt kein Problem, meine Chefs und vor allem meine Chefin hat immer auf mich geschaut. Natürlich wars nicht immer leicht, von früh bis spät arbeiten und dann noch trainieren gehen, aber wie gesagt, Arbeit war nie eine Bestrafung für mich. Sie war immer ein super Ausgleich, ich konnte auf andere Gedanken kommen und das war für mich ausschlaggebend, warum ich zwei Jahre lang neben dem Fußball noch einem anderen Beruf nachgegangen bin.“

Auch nachdem Sandro vergangene Saison zweimal unters Messer musste, half ihm seine Einstellung schneller zurück auf den Rasen, als manch Arzt es ihm prophezeite: „Es war am Ende für mich selber überraschend, wie schnell ich wieder auf den Beinen war. Ich bin natürlich bestens von Physiotherapeuten betreut worden, habe selber sehr viel in die Regeneration investiert, dass ich so schnell wie möglich wieder auf den Platz zurückkann.“

Von Tirol in die Welt und zurück

Da das Leben Gott sei Dank nicht nur aus Arbeit besteht, verbrachte unser Sancho viel Zeit mit Sport und in den Bergen Tirols. Der Hang zur Action war dem Rechtsverteidiger beim Canyoning im Sommertrainingslager in Biberwier deutlich anzumerken: „Ich bin eigentlich immer mit den Eltern im Winter Skifahren gegangen, im Sommer am Berg oder schwimmen – die klassischen Tiroler Sachen eben. Mein Vater war selber begeisterter Fußballer, war Tormann. Ich bin meine gesamte Kindheit auf den Fußballplätzen Tirols aufgewachsen. Später bin ich mit den Kollegen in die Schluchten reingewandert, kein Felsen war uns zu hoch, wir sind überall runtergesprungen. Mir hat das immer Spaß gemacht, neue Dinge auszuprobieren und meine Grenzen kennenzulernen.

Auf die Frage, ob er seinen Wohnort jemals außerhalb von Tirol anlegen könnte, gibt sich unser Sancho eher skeptisch: „Ich bin eigentlich offen für alles. Vorstellen kann ich es mir, aber ich bin hier glücklich, hab hier meine Familie und Freundin und es schaut im Moment nicht danach aus, dass ich jemals von hier wegziehe.“

Dennoch nutzt unsere Nummer 19 jede spielfreie Zeit, um die Welt zu erkunden. Eine Leidenschaft, die ihn erst durch seine Freundin packte: „Vor zwei Jahren hat mir die Caro das Reisen nähergebracht. Davor war ich schon mit Kollegen am Weg, aber wesentlich weniger am Reisen selbst interessiert. Ich will schon noch viel von der Welt sehen, es gibt so viele schöne Flecken auf der Erde, schauen wir einmal, wo die Reise noch hingeht.“

Auch die Kulinarik hat es unserem Sancho angetan: „Gutes Essen hat für mich einen ziemlich hohen Stellenwert. Essen ist für mich Leidenschaft. Mir macht es einfach Spaß mit meiner Freundin oder Freunden gut essen zu gehen, eine nette Zeit miteinander zu verbringen, dazu ein gutes Glas Wein zu trinken – Essen ist Lebensqualität.“

Sanchos Top 5 Restaurant-Tipps rund um Wattens

Zum Abschluss unseres Gesprächs haben wir Sandro gebeten, uns seine fünf Restaurant-Tipps rund um Wattens zu verraten: „Direkt vorm Stadion Haben wir mit dem „Carlos“ einen der besten Italiener, den ich kenne. Weiter das Gasthaus Schwan, wo wir mit der Mannschaft oft hingehen und ich will an dieser Stelle ein großes Danke an den Günther und die Geli aussprechen, die uns immer bestens verköstigen. Dann geht es weiter mit dem urigen Gasthaus Steixner in Weer, wo wir auch öfter mit der Mannschaft hingehen und wo es richtig gute Hausmannskost gibt. Nicht zu vergessen der Goldene Adler in Wattens, Meli und Markus machen einen super Job, haben eine tolle Küche, sehr zu empfehlen. Und zu guter Letzt in meinem jetzigen Heimatdorf, in Volders, das S'Aschach direkt beim Campinglatz – tolles Essen, tolles Ambiente.“  

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