18. Jan. 2019

"Die Erfahrung soll nicht nur mir weiterhelfen..."

Unser Abwehrchef Ione Cabrera im Portrait

Mit Ione Cabrera sicherte sich unsere WSG im Sommer die Dienste eines absoluten Routiniers. Der 33-jährige Spanier überzeugte von Beginn weg mit seiner ruhigen Art und sorgte durch seine Kopfballstärke auch in der Offensive immer wieder für Gefahr. Im Interview erzählt er uns, wie die Umstellung von einer Vulkaninsel nach Österreich lief, die Unterschiede beider Länder, sein Jugendidol und warum Wolverine sein Lieblings-Comicheld ist. 

Von der Vulkaninsel nach Österreich

Las Palmas de Gran Canaria – In der Hauptstadt der kanarischen Insel Gran Canaria zeigt das Thermometer selten Temperaturen unter 16 Grad Celsius an. Auch im Winter kann es unter Tags wohlig-warme 20 Grad erreichen. Hier fing vor 15 Jahren die Profi-Karriere von unserem spanischen Innenverteidiger Ione Cabrera an: „Für mich war das Aufwachsen in Gran Canaria wunderschön. Du kannst am Strand Fußballspielen und das zu jeder Jahreszeit .“ Im Winter 2010 erfolgte der Wechsel von der spanischen Insel auf das Festland Europas. Von der zweiten Liga Spaniens wechselte Ione ins verschneite Ländle zum SCR Altach. Statt Sonne und heißem Sand zwischen den Zehen, wartete in Vorarlberg ein eisiger Winter und Schnee bis zu den Kniekehlen. „ Die Umstellung war damals schon enorm. Ich trainiere im Urlaub vor der Vorbereitung immer sehr viel. Dennoch, alleine von der Luftfeuchtigkeit, dem Schnee und den Minusgraden - das ist schon jedes Mal eine Herausforderung - nicht nur körperlich, sondern auch vom Kopf her. Keine Sonne - das ist nicht gut für uns Spanier “, beschreibt der 33-Jährige mit einem Lächeln den Standortwechsel von der Vulkaninsel nach Österreich. „Ich bin mitten im Jänner nach Altach gekommen, das war am Anfang schon ein Schock. Wenn es in Gran Canaria zu stark regnet, dann entfällt das Training. In Österreich wird bei jedem Wetter trainiert und gespielt. Daran musste ich mich erst gewöhnen, mittlerweile macht es mir nichts mehr aus. Ich bin sehr dankbar, hier sein zu können und ich fühle mich schon als Österreicher.“

Auf die Frage, was die Spanier von uns unterscheidet, muss unser Abwehrchef länger nachdenken: „Das ist sehr schwer zu beantworten, vor allem weil es auch zwischen Spaniern und Bewohner der Canaren Unterschiede gibt. Die Spanier sind sehr impulsiv, ich bin eher ein ruhiger Typ, das kommt hier gut an. Im Prinzip gibt es überall solche und solche Menschen. Vielleicht sind wir in Gran Canaria noch stärker mit der Familie verbunden. Wenn du auf der Insel Zeit mit der Familie verbringen kannst, dann verbringst du diese Zeit auch mit der Familie – und dann erst mit Freunden. Wir sind glaub ich auch weniger formell. In Österreich lernt man sich erst gut kennen, bevor man gemeinsam essen geht. In Spanien wirst du bereits nach drei Tagen eingeladen – das ist ein kleiner Unterschied. Es ist nicht besser oder schlechter – einfach anders.“

Familie, Erfahrung und Respekt

Seit fast zehn Jahren lebt Ione gemeinsam mit seiner Frau in diversen Bundesländern unserer Republik und ist mittlerweile stolzer Vater zweier Töchter: „ Familie ist einfach alles für mich. Meine beiden Töchter sind alles für mich. Ich wüsste nicht, was ich ohne die beiden machen sollte, ich könnte ohne sie nicht mehr leben.

Zurzeit steckt unsre Mannschaft mitten in der Vorbereitung für die Frühjahrssaison 2019. Im Herbst wurde Ione die Ehre zuteil, das erste Saisontor unserer Mannschaft im Herbst beim 6:1-Heimsieg gegen Lafnitz zu erzielen. Aufgrund kleiner Blessuren musste er sechs Partien aussetzen. Heute ist er wieder topfit: „Letzte Woche war es enorm anstrengend, da ich kurz vor Trainingsstart mit einer Bronchitis zu kämpfen hatte und Antibiotika nehmen musste. Jetzt geht es mir wieder super. Ich bin ein wenig müde, aber das ist in der intensiven Vorbereitungszeit ganz normal. Ich bin verletzungsfrei, kann den Sport genießen auch wenn wir noch nicht so oft am Platz trainieren konnten.“

Für unsere WSG sollte Ione mit seiner Erfahrung die Abwehr stabilisieren und als Führungsspieler den jungen Profis zur Seite stehen. Eine Rolle, die für den Spanier auf den Leib geschneidert ist: „Erfahrung ist in jener Hinsicht wichtig, weil sich im Fußball viele Situationen ständig wiederholen und du dann einfach weißt, was zu tun ist. Mit diesem Erfahrungsschatz kannst du auch den jungen Spielern helfen. Ich habe von meinem Papa gelernt: Wenn du etwas weißt und jemanden damit helfen kannst, dann helfe ich auch. Auch wenn ich nicht spiele und z.B. der Michi Svoboda statt mir auf meiner Position zum Einsatz kommt, probiere ich trotzdem mein Möglichstes, um ihm zur Seite zu stehen. Die Erfahrung soll nicht nur mir helfen, sondern der ganzen Mannschaft.“  

Das dies keine leeren Worte sind, bewies unser Routinier bereits im ersten Probetraining. Damals lernte er bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen alle Namen der Mitspieler auswendig, um am Rasen besser kommunizieren zu können: „Du kannst nicht mit Spielern zusammenspielen, wenn du ihren Namen nicht kennst. Ich will niemanden mit „Hey, du!“ ansprechen. Es ist eine Frage des Respekts, seine Kollegen kennenzulernen und das fängt mit dem Namen an. Seit ich 18 bin, erfrage ich zu allererst die Namen meiner Mitspieler. Dank dem Internet ist das natürlich heutzutage leichter geworden.“

Von Kaisern und Comichelden

129 Zweitliga-Partien hat unser Ione mittlerweile auf dem Konto, 32-mal kam er in Österreichs höchster Spielklasse zum Einsatz. Nach Altach wechselte er zum SV Grödig, dann zum LASK und zuletzt zur Admira. Auf die Frage, ob er ein Spiel in dieser Zeit gerne noch einmal spielen könnte, fällt ihm sofort sein erster Einsatz für die Mödlinger ein: „ Das Match war eine Katastrophe. Ich kann mich nicht daran erinnern – auch in meiner Jugend nicht – so ein schlechtes Spiel abgeliefert zu haben. Danach habe ich kein Spiel mehr für die Admira gemacht. Das war enorm schwer für mich und ich dachte auch kurz daran, es mit dem Fußball zu lassen.

Dass sich unser Abwehrchef weder davon noch von seinen Verletzungen unterkriegen ließ, zeigt den absoluten Willen und die ungebrochene Liebe zum Sport. Vielleicht ist gerade deswegen Wolverine von den X-Men der Lieblings-Superheld des Comic-Fans: „Er ist mein absoluter Favorit, wenn es um Comichelden geht. Egal was man auch probiert, er ist nicht umzubringen. Das münze ich auch auf mich um. Egal wie kaputt ich bin oder wie oft etwas kaputt wird, ich komme stärker zurück.“

Sollte seine lange und erfolgreiche Spieler-Karriere doch einmal enden, so will Ione unbedingt sein Wissen an die Kicker der Zukunft weitergeben: „Ich will unbedingt Trainer werden. Ich habe die ersten beiden Niveaus bereits in Spanien absolviert und bin gerade dabei, dass diese auch in Österreich anerkannt werden, bevor ich die letzte Stufe – die UEFA Pro-Lizenz – in Angriff nehme.“

Auf jeden Fall würde er damit seinem großen Idol aus Jugendtagen nicht nur auf der Spiel-Position nacheifern: „Ich habe ihn nie direkt spielen sehen, aber mein großes Vorbild war immer schon Franz Beckenbauer. Mein Vater hat mir damals immer wieder Videos von ihm gezeigt und seinetwegen bin ich Innenverteidiger geworden.“

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