02. Nov. 2022
Das dritte Team der WSG Tirol überwintert in der Bezirksliga West sensationell als Klassenprimus. Ein neuerlicher Aufstieg wäre zwar wünschenswert, ist aber nicht Pflicht.
Der Start in die Saison war eigentlich durchwachsen. Mit zwei Pleiten gleich zum Beginn der Meisterschaft. Auf das 2:4 zu Hause gegen Roppen/Karres folgte ein 2:5 in Patsch. „Lehrgeld“, wie es Trainer Rainer Berger heute nennt. Das vom Aufsteiger bezahlt wurde. Basta! Der Rest des Herbstes war dann einer, der zum Schwärmen einlädt. Mit neun Siegen und einem Unentschieden aus den letzten elf Runden – und einem Torverhältnis (46:14), das mitunter Angst macht. Drei Mal traf Bergers Boygroup, die aus Spielern zwischen 15 und 18 Jahren besteht, im Laufe des Herbstdurchgangs siebenfach. Am beeindruckendsten war aber der 6:0-Heimsieg über die zu Beginn der Saison elf Spiele lang ungeschlagene SPG Mieminger Plateau. Wenngleich der Wattener Übungsleiter das Ergebnis relativiert, die Kirche im Dorf lassen will. „Wir haben damals Mieming schon auch zu einem günstigen Zeitpunkt erwischt. Und der Spielverlauf hat auch uns in die Karten gespielt“, erklärt Berger, der seinen Jungs nicht den Druck auferlegt, abermals aufsteigen zu müssen. Vorne mitzuspielen lautete die Zielsetzung vor der Saison, daran habe sich bis heute nichts geändert. „Sollten wir am Ende aber unter den ersten Zwei sein, werden wir es auch nehmen“, schmunzelt Berger.
Topwerte im Kollektiv
Mit 50 erzielten Treffern an 13 Spieltagen spielte seine „U17“ in der Welt des Erwachsenenfußballs mitunter in ihrer eigenen Liga, mit 23 erhaltenen Treffern lag man im ligainternen Ranking auf Platz vier. Top! Und auch die mannschaftliche Geschlossenheit war etwas, das zwar bewusst gesteuert wurde, dennoch Eindruck hinterließ. Während beim Ligazweiten aus Mieming der 28-jährige Alexander Schaber nämlich mit 23 Treffern den Herbst zur One-Man-Show gestaltete, punkteten die Wattener Jungs mit ihrer Jugend und ihrem Kollektiv. Fabian Kellner (18) und Daniel Osuji (17) trafen je sieben Mal, Tarkan Akbulut (18) und Tobias Wanner (17) steuerten je sechs Treffer bei.
Während sich der Aufstieg in die Gebietsliga also (noch) nicht unter den definierten Zielen befindet, findet sich die Entwicklung der eigenen Talente als zentraler Punkt. „Zwei bis drei Spieler werden es im kommenden Jahr wohl in die KM 2 schaffen“, glaubt Berger. Leicht möglich also, dass die Stimme aus dem WSG-Navi am Ende der Saison leise flüstert: „Sie haben ihr Ziel erreicht.“ Ob in der Gebiets- oder Bezirksliga wird sich weisen.
Fotonachweis: Jan Aichinger
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