09. Okt. 2022

Ein VAR in Graz zu viel

Stark gespielt, nichts geholt. Die WSG Tirol verliert in der 11. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen Sturm Graz mit 1:2. Ein Tor der Tiroler wurde vom VAR aberkannt, ein klarer Elfmeter nicht gegeben.

Viel sprach vor dem Spiel nicht für die WSG. Nicht der Tabellenstand. Die Grazer waren vor dem Spiel Zweiter, die Wattener Neunter. Nicht die aktuelle Formkurve. Sturm siegte zuletzt dreimal zu Null, die WSG verlor in der Vorwoche gegen Rapid mit 0:5. Nicht die direkten Duelle. Sturm konnte bislang vor eigenem Publikum alle Spiele gegen die WSG gewinnen. Und auch nicht die Buchmacher. Die Quoten vor der Partie brachten die Erwartungshaltung eindeutig zum Ausdruck. 

Der Favorit aus Graz startete so in die Partie, wie man es von ihm gewohnt ist: mit Sturm und Drang  -  hinten dicht, vorne frech. Und schon nach drei Minuten mit der ersten Chance. Emmanuel Emegha lief nach einem Kurzschluss von Raffael Behounek alleine auf Ferdinand Oswald zu. Der Abschluss des 19-jährigen Holländers muss in der Statistik des Spiels allerdings als ‚Rückpass‘ gewertet werden: ein Roller mitten aufs Tor. Ganz im Gegenteil zu jenem Freistoß, den Manprit Sakaria (16.) etwas mehr als zehn Minuten danach aus 22 Metern Entfernung auf den Kasten der WSG zirkelte und damit Oswalds Flugkünste prüfte. Der 31-Jährige bestand den Test. 


Kopfsache

Wenige Sekunden später war der Tiroler Schlussmann machtlos. Jon Gorenc Stankovic (17.) traf nach einem Eckball mit folgender Kopfballstafette über Emegha und Alexander Borkovic. Das erste Kopfballtor der Steirer in der laufenden Saison. Die Antwort der Tiroler: schnell und stark. Nur drei Minuten nach der Grazer Führung, ebenso nach einem Eckball. Kofi Schulz (20.) warf seinen Luxuskörper ins Spiel und netzte per Flugkopfball zum Ausgleich ein. Das erste Ligator des 33-jährigen Außenverteidigers im aktuellen Spieljahr, das erste Gegentor für Siebenhandl nach 455 Minuten. 
Und auch der dritte Treffer im Spiel hatte seinen Ursprung in einem Eckball. Kurz nach einer vergebenen Chance von Sarkaria (37.), der aus sechs Metern an Oswald scheiterte, durfte sich David Schnegg (38.) als Torschütze feiern lassen. Der Ex-Wattener musste dafür nur die Richtung des Eckballs von Sarkaria per Kopf leicht verändern. Das dritte Bundesligator von Schnegg. Die beiden ersten hatte er anno dazumal für die WSG erzielt. 

Tor nicht gegeben, Foul nicht gesehen

Weil Felix Bacher (39.) direkt nach der neuerlichen Führung mit seinem Versuch an Jörg Siebenhandl scheiterte und Oswald (40.) im Duell mit Kiteishvili die Oberhand behielt, ging’s mit 2:1 für Sturm in die Pause. 
Und personell unverändert aus der Pause wieder raus. Weiterhin mit gefälligem Offensivspiel. Mit Eckbällen. Und mit Chancen. Die erste große für die WSG. Valentino Müller (58.), hervorragend von Thomas Sabitzer in Szene gesetzt, scheiterte allerdings frei vor dem Tor an Siebenhandl. Ein sogenannter Sitzer. Nur eine Minute später war der Ball dann aber drin. Lukas Sulzbacher (59.) zog vom 16er-Eck aus ab, das abgefälschte Spielgerät landete hinter dem Grazer Schlussmann im Tor. Schiedsrichter Arnes Talic entschied auf Treffer, der VAR korrigierte auf Handspiel von Sabitzer. Kein Tor. Bitter für die WSG. Und es wurde neuerlich noch bitterer. Zumal Schnegg fünf Minuten später Nik Prelec knapp innerhalb des Strafraums regelwidrig von hinten abräumte, aber weder der Unparteiische noch der Video Assistant Referee ein Foulspiel darin sahen. Eine Fehlentscheidung ohne Wenn und Aber, nicht die erste 'Grätsche' des VAR gegen die WSG. 
Weil Jusuf Gazibegovic (83.), Albian Ajeti (83.), Denis Tomic (85.) und William Bøving (87.) ebenso scheiterten wie Jakob Jantscher und Ajeti jeweils im Doppel in der fünften Minute der Nachspielzeit, blieb es beim 2:1-Erfolg für Sturm. Die fünfte Niederlage der WSG im fünften Ligaspiel in Graz. Aber eine, in der Schiedsrichter Talic in seinem ersten Bundesligaspiel mehr am Ball war, als er sein sollte.           
Am kommenden Samstag (17:00 Uhr) geht’s für die Tiroler im Tivoli gegen Austria Lustenau weiter.
   

SK Puntigamer Sturm Graz - WSG Tirol 2:1 (2:1) 

9. Oktober 2022 | Merkur Arena | Schiedsrichter Arnes TALIC 

Tore: Stankovic (17.), Schnegg (38.); Schulz (20.)                


Sturm Graz spielte: 

Jörg SIEBENHANDL; David SCHNEGG (71. William BØVING), Alexander BORKOVIC, Gregor WÜTHRICH, Jusuf GAZIBEGOVIC, Gorenc STANKOVIC, Otar KITEISHVILI (65. Alexander PRASS), Tomi HORVAT, Stefan HIERLÄNDER (65. Ivan LJUBIC); Emmanuel Esseh EMEGHA (65. Jakob JANTSCHER), Manprit SARKARIA (81. Albian AJETI). 

WSG Tirol spielte: 

Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Raffael BEHOUNEK, Dominik STUMBERGER, Felix BACHER (87. Žan ROGELJ); Bror BLUME (84. Johannes NASCHBERGER), Valentino MÜLLER (84. Justin FORST), Lukas SULZBACHER (84. Denis TOMIC); Sandi OGRINEC (74. Tim PRICA), Thomas SABITZER, Nik PRELEC.  


Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Eine Top-Auswärtsleistung, aber wieder keine Punkte. Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, außer dass wir bei Standards schlecht verteidigt haben – aber da hat Sturm Qualität. Aber sie haben gefightet wie die Löwen und eine Top-Leistung gebracht. Besser kann man gegen Sturm Graz nicht spielen.“  

Kofi Schulz: „Wir sind extrem frustriert. Von da, wo ich stand, war es ein klarer Elfmeter gegen Prelec. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wenn wir weiterhin so auftreten, sieht es ganz gut für uns aus.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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