01. Okt. 2021

Kellerderby in Wien-Hütteldorf

Die WSG Tirol trifft in der 10. Runde zur ADMIRAL-Bundesliga auf Rapid Wien. Der Rekordmeister steht mit dem Rücken zur Wand. Ein Punkteverlust würde den gestiegenen Diskussionsbedarf vermutlich weiter steigern.

Auf der einen Seite steht der Anspruch. Als Rekordmeister. Als jenes Team der ADMIRAL Bundesliga, das sich über den größten Fanzuspruch freuen darf. Als Hauptstadtklub mit großer Historie. Auf der anderen Seite die Wirklichkeit. Mit nur acht Punkten aus neun Bundesligarunden. Mit Pannen, Pech und Pleiten (fünf Niederlagen in neun BL-Runden) am laufenden Band, negativem Torverhältnis und Platz elf in der Tabelle. Und einem Europacupauftritt, der auch nach zwei Spieltagen so ganz und gar nicht für Aufbruchsstimmung sorgt – zwei Spiele, null Punkte. Kurzum: Ein Saisonstart zum Vergessen.

Verzerrter Tabellenstand
Wenngleich die Leistungen der Elf von Cheftrainer Didi Kühbauer, ähnlich wie bei der WSG Tirol, in den bislang gespielten Runden mitunter deutlich besser waren, als es die Ergebnisse vermuten lassen. Beim 1:2 gegen die Admira etwa, wo man mit dem Pausenpfiff die Führung erzielte und erst kurz vor Spielende das 1:2 bekam. Beim 0:2 in Salzburg, wo man dem Überflieger der Liga 80 Minuten lang die Stirn bot und erst in der Nachspielzeit die Kugel in Richtung Bullen rollte. Und beim 0:3 gegen Sturm Graz, der dritten Niederlage in Serie. Einer Partie, in der der Rekordmeister lange auf einer Wellenlänge mit den Grazern war, um am Ende doch sang-, klang- und punktelos unterzugehen. Der letzte Sieg in der Liga datiert vom 21. August. Ein souveränes 3:0 gegen die SV Ried. Also gegen jenen Gegner, den auch die WSG Tirol zuletzt nach zwölf erfolglosen Anläufen endlich zum ersten Mal besiegen konnte. Noch dazu eindrucksvoll. Ein 4:2-Erfolg, der den Tirolern Hoffnung macht, dass die zuletzt sehr laut gewordenen Diskussionen in Wien-Hütteldorf auch nach Runde 10 nicht verstummen.   


SK Rapid Wien - WSG Tirol
Sonntag, 3. Oktober 2021 | 14:30 Uhr | Allianz Stadion | live auf Sky                


Was Sie wissen sollten, um am Ball zu sein:

-      Niederlagenserie: Mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen nach neun Spieltagen ist Rapid so schlecht wie selten zuvor in die Liga gestartet. Zuletzt gab es vier Spiele ohne Sieg. Die letzten drei Bundesligarunden endeten für den Rekordmeister mit einer Niederlage.   

-      Torflaute: Mit vier Saisontreffern ist Taxiarchis Fountas aktuell der Toptorschütze in Wien-Hütteldorf. Marco Grüll folgt mit drei. Der etatmäßige Topgun Rapids, Ercan Kara, brachte das Runde im heurigen Spieljahr erst einmal im Eckigen unter, lieferte dafür aber zwei Torvorlagen. In den beiden letzten Bundesligarunden blieb Rapid torlos, bekam aber fünf Gegentore. Den bislang letzten Bundesligatreffer der Hütteldorfer erzielte Srdjan Grahovac beim 1:2 gegen die Admira. Danach blieb der Rekordmeister 225 Bundesligaminuten torlos.    

-      Publikumsmagnet: Mit 71.304 Zuschauern aus den ersten fünf Heimspielen (im Schnitt 14.260 Zuschauer/Spiel) ist Rapid in der Zuschauerstatistik trotz Pleiten, Pech und Pannen weiter die Nr. 1 der ADMIRAL Bundesliga – knapp vor Serienmeister Red Bull Salzburg, deutlich vor Sturm Graz. Die WSG Tirol liegt mit 1538 Zuschauer/Spiel abgeschlagen am Tabellenende.    

 

WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …

… was er sich von der Partie im Allianz Stadion erwartet: „Ich erwarte mir ein hochintensives Match. Das hat man auch bei den letzten Rapid-Spielen gesehen – vor allem gegen Sturm Graz am Sonntag. Dieses Spiel hätte auch in die andere Richtung gehen können. Uns erwartet erstens eine Mega-Kulisse. Und zweitens eine hochmotivierte SK-Rapid-Mannschaft, die so schnell wie möglich das Publikum abholen will. Es wird eine extreme Intensität drin sein, eine extreme Stimmung. Ich habe meine Mannschaft davor gewarnt, dass da einiges auf uns zukommt. Die Tabellensituation spielt keine Rolle. Wir wissen, dass wir nach Wien-Hütteldorf fahren – zu Rapid Wien, das in den letzten beiden Saisonen jeweils Vizemeister war und immer noch eine Topmannschaft hat.

… wie wichtig die Anfangsphase im Spiel am Sonntag sein wird: „Die wird definitiv wichtig. Ich hab‘ meiner Mannschaft heute auch gesagt, dass, wenn wir die ersten 15 Minuten so passiv auftreten wie gegen Ried, dann wird es nicht gut gehen. Wir müssen von Anfang an hellwach sein, schauen, dass wir selbst im Ballbesitz sind, Aktionen setzen und eigene Strafraumsituationen vermeiden. Jeder der bereits einmal in einem vollen Allianz-Stadion gespielt hat, weiß, was auf uns zukommt.“

… ob er sich eine Sonderbewachung für Tripplepacker Thomas Sabitzer erwartet: „Ein Spieler, der drei Tore schießt, wird immer im Fokus sein. Dadurch ergeben sich dann auch Räume. Ich glaube aber nicht an eine Sonderbewachung. Rapid Wien operiert ja auch in der Raumdeckung. Wichtig wird sein, dass wir im Kollektiv funktionieren. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein paar tolle Umschaltsituationen vorfinden werden. Und dass wir, wenn wir Tore machen, sie wieder spielerisch herausspielen. Ich glaube auch, dass Stefan Skrbo wieder einen vernünftigen Auftritt hinlegen kann. Allerdings haben die meisten meiner Spieler noch keinen Auftritt vor 20.000 Zuschauer im Allianz Stadion gehabt. Das ist eine große Bewährungsprobe.“  

… ob es personelle Änderungen gibt: „Vrioni (Anm.: Giacomo) hat heute mittrainiert. Es kann leicht sein, dass er am Samstag im Bus sitzt.“  

… ob mit dem Sieg gegen die SV Ried die Brust der Mannschaft breiter wurde: „Am Mittwoch hat man es gemerkt, heute (Anm.: Freitag) auch. Gestern weniger, da habe ich das Training wegen fehlender Spannung frühzeitig abgebrochen. Aber das war vielleicht dem geschuldet, dass wir am Mittwoch mit zwei Trainingseinheiten komplett ausgepowert haben. Da hat man das gestiegene Selbstvertrauen schon gesehen, da ist beim Vormittagstraining die Post angegangen. Deshalb lege ich das von Gestern auch nicht auf die Waagschale. Heute war wieder alles okay. Man merkt, dass sich Selbstvertrauen über den sportlichen Erfolg definiert.“     

 

Thomas Sabitzer auf die Frage, …

… ob die drei Tore zuletzt gegen die SV Ried bei ihm was verändert hat: „ Man geht natürlich ganz anders in die Woche rein mit einem Tripplepack. Ich glaube aber, dass die drei Punkte noch wichtiger waren. Dadurch ist die Stimmung in der Mannschaft eine völlig andere. Alles ist viel lockerer, alle sind viel fokussierter. Ich bin natürlich froh, dass es mit dem ersten Bundesligatreffer endlich geklappt hat. Dass es gleich drei Treffer waren, ist umso schöner.“

… ob mit den Toren auch Druck bzw. Last abgefallen ist: „Ja sicher, für jeden Stürmer ist es wichtig, Tore zu machen. Bei mir hat es eine Zeit lang gedauert – aber es ist ja erst meine erste Saison, wo ich so richtig das Vertrauen des Trainers genieße.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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