03. Sep. 2022

Wurzelbehandlung gab's keine

Die WSG Tirol präsentiert sich in der 7. Runde zur ADMIRAL Bundesliga in Salzburg über weite Strecken ansehnlich, bleibt aber am Ende verdient ohne Punkte. Abseits oder nicht, lautete zu Beginn die Frage.

Vor dem Spiel wurde wieder viel diskutiert. Wie vor jedem Schlagabtausch zwischen der WSG Tirol und RB Salzburg. Über Themen, die alle schon ein paar Mal am Tisch lagen. Ob der Favorit aus Salzburg den Underdog aus Tirol ernst nehme, ob die Bullen vor dem CL-Auftakt gegen den AC Milan in der Meisterschaft im Schongang agieren würden und wie schmerzhaft die zu erwartende Niederlage für die Gäste diesmal wohl ausfalle, waren drei davon. Auch für die Wettbüros hatten keinen Zweifel daran, dass schien es keine Frage zu sein, ob die Elf von Matthias Jaissle gewinnt, sondern lediglich wie hoch. Wer bei Ligasponsor ADMIRAL einen Euro auf einen Sieg der Salzburger setzte, bekam am Spieltag eine Quote (1,16), die an Negativzinsen erinnerte, ein Tipp auf die WSG hingegen hätte bei Sieg der WSG den Einsatz verfünfzehnfacht. Wenngleich die Tiroler bislang in Salzburg von einem Sieg weit entfernt waren. Sehr weit.  

Außenseiter

Vier Mal hatte die WSG in der ADMIRAL Bundesliga in der Red Bull Arena bislang gespielt, vier Mal haushoch verloren – mit 19 Gegentreffern. Klar, dass WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger, der im Vorfeld der Partie den Besuch in Salzburg mit dem beim Zahnarzt verglich, der Schmerzen verursachen kann, unter anderem auch das Ziel ausgab, vom Serienmeister nicht wieder an der Wurzel behandelt zu werden. Ein Ziel, das er versuchte, mit Fünferkette zu erreichen. Neuzugang Osarenren Okungbowa stand dabei erstmals in der Meisterschaft in Silberbergers Startelf. Jaissle wiederum startete mit jener Mannschaft, die man gemeinhin als Bestbesetzung bezeichnen kann. Von Schongang oder Rotation nichts zu merken. Vielmehr agierten die Salzburger von Anpfiff der Parte an so, als wollten sie die Tiroler mit Haut und Haar fressen. Schnell, zielgerichtet, bissig. 

VAR ohne Linie

Den ersten Eckball gab’s nach wenigen Sekunden, die erste Chance in Minute sechs. Fernando dos Santos Pedro (6.) scheiterte alleinstehend am Fuß von WSG-Goalie Ferdinand Oswald. Aber schon die zweite Chance war drin. Knapp aber doch. Laut Videoüberprüfung stand Torschütze Noah Okafor (13.) beim Stangplass von Fernando Millimeter hinter Raffael Behounek, laut freiem Auge knapp davor. Die auflösende Linie wollte oder konnte der VAR nicht liefern. Auch Sky-Experte Marc Janko zweifelte im Studio die Entscheidung des Video-Assistent-Referees an. Okafors viertes Saisontor. Sein fünftes lag vier Minuten später in der Luft – oder an seinem Fuß. Der Abschluss des 22-jährigen Vollblutstürmers rollte haarscharf am Tor vorbei. Der Serienmeister im Spielrausch. In Minute 22 testete dann noch Dijon Kameri aus 25 Metern Entfernung die Qualitäten Oswalds. Ein echter Kracher des 18-Jährigen Eigenanbaus, bei dem der 31-jähriger im Tiroler Kasten alles an Flugkraft aufbieten musste, was in ihm steckt. Damit hatten die Bullen aber ihr Pulver verschossen. 

Tirol mit Chancen
Bis zur ersten Möglichkeit der Tiroler dauerte es fast 28 Spielminuten. Kofi Schulz kam schwer bedrängt an der Strafraumgrenze zum Abschluss, konnte den Schuss aber nicht mehr platzieren. Weil auch die Salzburger nicht mehr lieferten, ging es mit einem schmeichelhaften 1:0 für Salzburg in die Pause. 
Und mit der zweiten Torchance für die WSG aus der Pause wieder raus. Ein Stanglpass von Žan Rogelj landete am Schienbein von Tim Prica (48.), alleine im Fünfmeterraum vor Philipp Köhn, sprang aber nicht ins Tor. „Eine Tausendprozentige“, wie Silberberger es nennen würde, die bislang größte Chance der WSG im Spiel.  In Minute 65 bekam Oswald mal wieder eine Möglichkeit sich zu beweisen. Er fischte einen herrlich angetragenen direkten Freistoß von Maxi Wöber aus rund 20 Metern Entfernung aus dem Kreuzeck. Zwei Minuten später machte es ihm Köhn auf der gegenüberliegenden Seite nach. Der Salzburger Schlussmann konnte sich bei einem platziert getretenen Freistoß von Bror Blume (67.) beweisen.  

WSG bemüht, RBS erfolgreich 

Nachdem Salzburg durch Maurits Kjergaard (76.) und Benjamin Sesko (78.) Möglichkeiten vergab und Silberberger mit der Einwechslung von Lautaro Rinaldi auf die Offensivkarte setzte, sorgte Hamacire Diarra (79.) mit dem 2:0 für die Entscheidung. Weil Benjamin Sesko (81.) unmittelbar danach noch mit einem Sitzer an Felix Bacher scheiterte und die WSG trotz Offensivbemühen zu keinen weiteren Chancen mehr kam, blieb’s auch dabei. Nach 93 Spielminuten pfiff Lechner die Partie ab. Ein couragierter Auftritt der WSG, der zwar keine Punkte brachte, aber dennoch nur bedingt Schmerzen verursachte. Von einer „Wurzelbehandlung“ waren Behounek & Co. diesmal jedenfalls weit entfernt. 

Am kommenden Samstag (17 Uhr) geht es für die WSG Tirol am Tivoli gegen CASHPOINT SCR Altach in der Liga weiter.


FC Red Bull Salzburg - WSG Tirol 2:0 (1:0)

3. September 2022 | Red Bull Arena | Schiedsrichter Harald LECHNER

Tore:  Okafor (13.), Diarra (79.)


FC Red Bull Salzburg spielte: 

Philipp Köhn; Andreas ULMER, Maximilian WÖBER (83. Stranhinja PAVLOVIC), Oumar SOLET, Amar DEDIC; Maurits KJAERGAARD, Nicolas SEIWALD (60. Lucas GOURNA-DOUATH), Dijon KAMERI (60.  Hamacire DIARRA), Nicolas CAPALDO; Noah OKAFOR (60.  Benjamin SESKO), Fernando DOS SANTOS PEDRO (60. Junio ADAMU).   

WSG Tirol spielte: 

Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ (60. Alexander RANACHER), Osarenren OKUNGBOWA, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Lukas SULZBACHER; Denis TOMIC, Valentino MÜLLER (77. Lautaro RINALDI), Bror Blume; Žan ROGELJ; Tim PRICA (60. Thomas SABITZER).


Stimme zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer):  „Wir haben das Spiel eigentlich in den ersten 25 Spielminuten verloren. Wobei das erste Gegentor wahrscheinlich Abseits war. Wir haben im Vorfeld gewusst, dass alles passen muss, um hier etwas zu holen. Und zwei bis drei Sachen haben heute eben nicht gepasst. Aber es hat für uns hier schon schlimmere Klatschen gegeben. Um etwas Zählbares mitzunehmen, waren wir dann aber doch zu weit weg. So ehrlich muss man sein.“ 

Fotonachweis: GEPA pictures

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