12. Mai. 2023

1:1 - Klassenerhalt vertagt!

Die WSG Tirol trennt sich nach 98 emotionsgeladenen Minuten in der 29. Runde zur ADMIRAL Bundesliga 1:1 von Ried. Der Klassenerhalt wurde zwar vertagt, die Distanz zu den Oberösterreichern gewahrt.

Im obligatorischen SKY-Interview vor dem Spiel wurde WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger mit der Brisanz der Partie konfrontiert, damit, dass das Spiel eigentlich eines sei, das mit „do or die“ zu umschreiben wäre und mit der Frage, was denn „do or die“ auf tirolerisch heiße. „Kuah hin oda Kalbl hin“, antwortete der 49-Jährige gewohnt schlagfertig und hatte die Lacher auf seiner Seite.  
41 Sekunden nach Anpfiff der Partie war aber nicht nur dem Übungsleiter der WSG das Lachen schlagartig vergangen. Zumal der erste Angriff des SV Ried auch gleich mit der Führung für die Oberösterreicher endete. Belmin Beganovic tankte sich über links durch, Dominik Stumberger, für den verletzten Kofi Schulz in die Startelf rotiert, verschätzte sich und Seifedin Chabbi nickte aus fünf Metern völlig unbedrängt ein. Bitter. 

Ertlthaler setzt Weckruf
Ein Schock, bei dem die Silberberger-Elf Minuten benötigte, um sich davon zu erholen. Sieben Minuten, um genau zu sein. Bis mit Julius Ertlthaler (8.) das erste Mal ein Tiroler gefährlich vor Samuel Sahin-Radlinger auftauchte. Der Abschluss des 26-Jährigen wurde zwar von Rieds Defensive geblockt, war aber eine Art Weckruf für den Rest der Mannschaft. Eine Chance von Lukas Sulzbacher (12.) folgte, ehe Justin Forst (14.) die bis dahin größte Möglichkeit zum Ausgleich am Fuß hatte. Beim Abschluss des 20-Jährigen musste Sahin-Radlinger alles aufpacken, was er an Flugkunst zu bieten hatte. 
Nur sechs Minuten später war Alexander Ranacher am Zug. Sein Schussversuch ging weit übers Tor, der Freistoß von Bror Blume (23.) hingegen hätte gepasst. Der Rieder Schlussmann war allerdings zur Stelle – wie auch beim Abschluss von Valentino Müller (24.). 
Die WSG jetzt eindeutig am Drücker, Ried aber nach wie vor mit einem Tor vorne. Bis in Minute 37, in der Ertlthaler zuerst die Rieder Verteidigung vernaschte, um die Kugel anschließend unhaltbar für Sahin-Radlinger ins Kreuzeck zu Schlenzen. Das zweite Saisontor des 26-Jährigen, eines der Kategorie ‚Traumtor‘. Und fast hätte kurze Zeit später Thomas Sabitzer (41.) nachgelegt. Sein Abschluss wurde in letzter Sekunde geblockt. Unentschieden ging’s in die Pause. 

WSG dominiert
Und mit der ersten Großchance für die Rieder nach wenigen Sekunden aus der Kabine wieder raus. Ein dejà-vu der eher unangenehmen Art. Diesmal wurde der Sitzer von Beganovic (46.) aber mit vereinten Kräften in letzter Sekunde geblockt. 
Wie in Halbzeit eins auch in Durchgang zwei sieben Minuten nach dem großen Auftritt der Oberösterreicher die Riesenchance für die WSG. Stumberger flankte perfekt, Forst (53.) rasierte nur den Ball und Sabitzer bekam ihn nicht unter Kontrolle. Und wie in Halbzeit eins waren die Tiroler wieder am Drücker. Sechs Minuten später mit der nächsten Großchance. Forst tankte sich in der Mitte durch, legte ab für Müller (59.), der alleine vor dem Rieder Schlussmann im eins gegen eins aus kurzer Entfernung scheiterte. 12:3 lautete das Schussverhältnis zu diesem Zeitpunkt, bei 61 Prozent Ballbesitz für die Tiroler. Der Spielstand lautete aber 1:1.  

Elfmeter nicht gegeben
In Minute 64 war’s dann aber fast soweit. Ein Freistoß von Stumberger landete in der Mauer, der Nachschuss von Müller an der Stange. Und nur drei Minuten später die nächste Großchance für die WSG. Sabitzer (67.) wurde in den Raum geschickt, lief auf Sahin-Radlinger zu spielte den Ball und wurde vom Rieder Goalie regelwidrig von den Beinen geholt. Ein klarer Elfmeter. Schiedsrichter Markus Hameter entschied allerdings auf Stürmerfoul. Warum das Duo Harald Lechner und Andreas Heidenreich im VAR-Kammerl den Fehler von Hameter nicht korrigierten, ist eines jener Rätsel, die wohl nie vollständig gelöst werden. Nicht die einzige Entscheidung des Schiedsrichterteams über das diskutiert werden konnte.
Weil auch ein Kracher von Müller (83.) geblockt wurde, Forst (87.) bei einem Ausrutscher des Ried-Goalies um einen Tick zu spät kam und der vermeintliche Rieder Siegtreffer in Minute 94 zu Recht wegen Abseits nach VAR-Intervention und minutenlanger Videoanalyse Hameters aberkannt wurde, blieb es nach 98 Spielminuten beim 1:1. Der Ried-Tross schäumte, jener der WSG war wie in Trance. Selbst Silberberger brauchte Minuten, um wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Und das obwohl im Spiel „do oder die“ sowohl Kuh als auch Kalb überlebten – vielleicht auch deshalb. 
Am kommenden Samstag (17:00 Uhr) geht es für Oswald & Co. in Lustenau weiter. Die nächste Chance den Sack zuzumachen. 

 

WSG Tirol – SV Guntamatic Ried 1:1 (1:1)
12. Mai 2023 | Tivoli | Schiedsrichter Markus HAMETER

Tore:  Ertlthaler (37.); Chabbi (1.)

Rote Karte:  Jurisic (90.+8)

 

WSG Tirol spielte: 
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Alexander RANACHER (78. Zan ROGELJ); Julius ERTLTHALER, Valentino MÜLLER, Bror BLUME, Lukas SULZBACHER; Justin FORST, Thomas SABITZER (84. Tim PRICA). 

 

SV Guntamatic Ried spielte: 
Samuel SAHIN-RADLINGER; Tin PLAVOTIC, Diego MADRITSCH, Marcel ZIEGL (68. Markus LACKNER), Michael MARTIN, David UNGAR; Roko JURISIC (56. Matthias GRAGGER), Aleksandar LUTOVAC (83. Luca KRONBERGER), Belmin BEGANOVIC (68. Gontie DIOMANDE), Seifedin CHABBI (68. Leo MIKIC), Christoph LANG. 

 

Stimme zum Spiel: 

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer):  „Wir hätten heute den Sack zumachen müssen. Und zum Schluss hätte uns mit dem 2:1 für Ried fast noch das Damoklesschwert getroffen. Aber wir haben davor eine supercoole Partie geliefert. Mit der ersten Aktion liegen wir nach dem 0:5 zuletzt nach 40 Sekunden mit 0:1 hinten, arbeiten uns dann ab der 25. Minute in die Partie rein. Wir waren ja in allen Statistiken vorne. Großchancen. Torschüsse, Pfostenschüsse. In der zweiten Halbzeit haben wir Ried an die Wand gespielt. Dann belohnen wir uns nicht. Und am Ende kann es sogar passieren, dass wir mit leeren Händen dastehen. Für uns war es wichtig, dass wir den Abstand zu Ried gehalten haben. Aber rechnerisch ist es noch möglich.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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