23. Feb. 2021

WSG dominiert, aber verliert

Die WSG Tirol verliert im Nachtrag zur 16. Runde der tipico Bundesliga gegen den TSV Hartberg mit 0:1. Vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs ist der Vorsprung auf Platz sieben auf zwei Zähler geschmolzen.

Bei der ersten Anreise der Gäste aus Tirol präsentierte sich Hartberg noch tiefwinterlich. Mit Schneefall. Einer Temperatur unter dem Gefrierpunkt. Und einem Platz, der schlicht und ergreifend nicht bespielbar war. Bei der zweiten Anreise, zwei Wochen danach, zeigte sich die Oststeiermark von ihrer schönsten Seite: frühsommerlich warm. Mit wolkenlosem Himmel. Einer Temperatur, die selbst beim abendlichen Ankick noch 12 Grad erreichte. Und einem Rasen, der ohne Wenn und Aber zum Spielen einlud.

Starker Beginn der WSG
In der Partie selbst folgten allerdings nur die Gäste 93 Minuten lang dieser Einladung. Die erste Halbchance gab’s nach 2 Minuten, die erste Großchance nach sechs. Nemanja Celic flankte den Ball in Richtung Strafraum, wo Žan Rogelj wartete. Der slowenische U21-Teamspieler reagierte allerdings, so wie zuletzt bei seinem Sitzer gegen St. Pölten, vor dem Tor um einen Tick zu unentschlossen. Die Tiroler agierten, die Oststeirer reagierten. Und so ging‘s weiter. In Minute 23 die zweite dicke Möglichkeit der WSG. Eine Kombination über Nikolai Baden Frederiksen und David Schnegg landete bei Florian Rieder. Aber auch der 24-Jährige scheiterte beim Versuch, die optische Überlegenheit im Ergebnis abzubilden. Chancen von Hartberg? Fehlanzeige, 37 Minuten lang. Dann tankte sich Florian Flecker gegen Raffael Behounek und Fabian Koch durch, zirkelte den Ball kunstvoll auf’s Tor – und scheiterte an WSG-Goalie Ferdinand Oswald (38.). Eine Glanzparade des 30-jährigen Deutschen. Und weil’s hinten gerade nochmal gut ging, ging’s vorne munter weiter. Benjamin Pranter luchste an der Toroutlinie Manfred Gollner den Ball ab, legte ideal für Frederiksen auf – der Däne scheiterte am Weg zu seinem 10. Saisontor an Aluminium. Die Gäste weiter mit Pech, die Hausherren im Glück. Torlos ging’s in die Pause.

WSG hat die Chancen, Hartberg trifft
Mit Wiederbeginn brachte Hartberg-Coach Markus Schopp zwei Neue (Rajko Rep und Florian Klem), an der Charakteristik des Spiels änderte sich nichts. Tirol im Vorwärtsgang, mit Chancen, die Steirer in der Defensive. Spätestens in Minute 57 hätte es im Tor der Steirer eigentlich klingeln müssen. Weil Frederiksen die Hartberger Hintermannschaft vernaschte, verirrte sich der Ball zu Fabian Koch (57.) – aber der Verteidiger, der gegen Salzburg aus 25 Metern traf, traf gegen Hartberg aus acht Metern nicht. Und in dieser Tonart ging’s weiter. In Minute 65 kullerte ein Schussversuch von Rogelj in Richtung längst verdiente Führung, Felix Luckeneder kratzte den Ball aber in letzter Sekunde von der Linie. Bitter für die WSG. Wenige Spielzüge später kam es noch bitterer. Sascha Horvath, bis dahin offensiv eher unauffällig, ließ es aus 25 Metern krachen, Oswald wehrte den Ball nach vorne ab und Rep netzte ein (68.). Der vierte Saisontreffer des 30-jährigen Slowenen – für die Wattener der wohl grausamste. Der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Weil auch die Schlussoffensive der WSG nichts Zählbares brachte und Julius Ertlthaler die Chance zur Vorentscheidung vergab, blieb’s dabei. Nach 93 Spielminuten beendete Schiedsrichter Andreas Lechner die Partie. Mehr Schüsse. Mehr Chancen. Mehr vom Spiel. Aber keine Punkte. So grausam kann Fußball sein. Trotz der dritten Niederlage in Serie hat es die WSG mit zwei Punkten Vorsprung auf Hartberg, drei auf die Austria und vier auf St. Pölten noch immer selbst in der Hand, die Top 6 zu erreichen. Leichter wurde es mit dem Ausflug nach Hartberg allerdings nicht. 
Am kommenden Samstag geht’s für die WSG um 17:00 Uhr bei der Admira weiter.        

 

TSV Prolactal Hartberg - WSG Tirol 1:0 (0:0)

23. Februar 2021 | Profertil Arena Hartberg | Schiedsrichter Harald Lechner

Tore: Rep (68.)

 

Die WSG spielte:

Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, David GUGGANIG (81. Bruno SOARES), David SCHNEGG (71. Renny Piers SMITH); Zan ROGELJ (71. Johannes NASCHBERGER), Thanos PETSOS, Nemanja CELIC; Florian RIEDER (81. Florian TOPLITSCH); Nikolai Baden FREDERIKSEN, Benjamin PRANTER (71. Tobias ANSELM).   

Hartberg spielte:

Rene SWETE; Manfred GOLLNER, Jürgen HEIL (82. Matija HORVAT), Thomas ROTTER (46. Christian KLEM) , Felix LUCKENEDER; Florian FLECKER , Marc Andre SCHMERBÖCK (46. Rajko REP), Tobias KAINZ, Bakary NIMAGA, Sascha HORVATH (79. Julius ERTLTHALER); Dario TADIC (69. Seifedin CHABBI).

Stimmen zum Spiel:

WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger: „Es ist ein Nackenschlag, wenn man so ein Auswärtsspiel hinlegt und dann verliert. Wir müssten eigentlich als klarer Sieger vom Platz gehen. Besser kann man ein Auswärtsspiel kaum gestalten. Und dann bekommen wir ein Tor aus dem Nichts. Und wir scheitern an unserer Großchancenverwertung – eigentlich schon über das ganze Jahr. Im Grunde genommen stehen wir mit 24 Punkten grundsolide da. Obwohl wir  gegen Hartberg nur einen Punkt geholt haben, gegen Ried gar keinen und gegen St. Pölten drei. Ich bin froh, dass wir bald wieder gegen die Großen spielen. Die Leistung heute war super, klar. Aber lieber wäre mir schon, wir hätten einen Dreck gespielt und gewonnen. Auf der anderen Seite bin ich positiv gestimmt für Samstag. Wenn wir bei der Admira so auftreten wie heute, ist auch in der Südstadt ein Sieg möglich. Wir sind noch immer in der Poleposition, aber es ist enger geworden. Und Tatsache ist auch, dass wir von etwas reden, das noch wenigen Wochen völlig illusorisch war. Wir müssen nur an ein bis zwei Stellschrauben drehen, dann wird’s wieder."

Raffael Behounek: „Es fällt mir schwer, nach diesem Spiel Worte zu finden. Wir haben aus sehr viel sehr wenig gemacht, Hartberg aus relativ wenig sehr viel. So verliert man dann eben. Wir haben sehr gute Chancen vorgefunden, das Spiel im Griff gehabt, aber der Ball wollte heute nicht rein. Und das Gegentor ging viel zu einfach. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Keine Ahnung, wie wir da heute verlieren haben können. Aber wir haben es noch immer in der eigenen Hand. Ein Sieg wäre heute wichtig und schön gewesen. Mit den letzten zwei Niederlagen haben wir es wieder unnötig spannend gemacht.“

Florian Rieder: „In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant, haben hervorragend gespielt. Wir hätten nur unsere Tore machen müssen. Wie auch schon gegen St. Pölten. Wenn wir das 1:0 gemacht hätten, gewinnen wir wahrscheinlich beide Spiele. So fällt es uns in den Rücken. Wenn wir vorne das Tor nicht machen, bekommen wir es hinten. Und so war es heute wieder. Wir haben in den letzten zwei Spielen drei Torschüsse zugelassen und zwei Tore bekommen, dabei zehn Tausenderchancen gehabt und keine genützt – wir sind am Ende selber schuld.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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