20. Mai. 2023

'Naschi' öffnete die Dose

WSG Tirol feiert in der 30. Runde zur ADMIRAL Bundesliga bei (Ex-)Tabellenführer Lustenau einen 4:2-Erfolg. Naschberger & Co. zündeten ein 60-minütiges Feuerwerk.

Einen Tag vor dem Spiel gab es für WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger eine schlechte Nachricht - und eine gute. Lukas Sulzbacher verletzte sich im Abschlusstraining und musste seinen Platz in der Startelf einem Mannschaftskollegen überlassen. Der vierte Stammspieler, der Silberberger für das brisante Spiel, mit dem man eigentlich den Klassenerhalt fixieren wollte, nicht zur Verfügung stand – nach den Ausfällen von Sandi Ogrinec, Kofi Schulz und Kapitän Ferdinand Oswald. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute folgte am Abend. Um 21:20 Uhr, um genau zu sein. Weil Altach in Ried siegte, wurde der Klassenerhalt für die WSG schon am grünen Tisch eingetütet. Sechs Zähler Vorsprung auf die Innviertler reichen den Tirolern nämlich, um zwei Spieltage vor Ende der Meisterschaft auch rechnerisch nicht mehr eingeholt werden zu können – zumal die direkte Saisonbilanz gegen Ried für die Elf von Cheftrainer Thomas Silberberger spricht. Saisonziel erreicht! Und noch drei Bundesligarunden vor der Brust.  

Angriff lautete die Devise

Die erste eben in Lustenau. Beim Tabellenführer, der vor dem Spieltag fünf Punkte vor den Tirolern lag. Angriff total, lautete deshalb die Devise von Behounek & Co. im Reichshofstadion. Mit Benjamin Ozegovic im Tor. Mit Johannes Naschberger im offensiven Mittelfeld. Und mit Justin Forst ganz vorne. Und der 20-Jährige lag auch gleich nach einer Spielminute im Mittelpunkt des Geschehens, von Lustenaus Abwehrchef Matthias Maak im Strafraum regelwidrig abrasiert. Schiedsrichter Arnes Talic ließ weiterspielen, VAR Alan Kijas schaltete sich ein. Nach dreiminütiger Beratung und mehrfacher Videoanalyse, in der deutlich zu erkennen war, dass Maak zuerst Forst fällte und dann den Ball berührte, entschied sich der Unparteiische gegen einen Strafstoß. Nach dem nicht gegebenen Elfmeter gegen Ried, als Thomas Sabitzer von Samuel Sahin-Radlinger unsanft ‚verräumt‘ wurde, der Schiedsrichter aber auf Stürmerfoul entschied, die nächste Fehlentscheidung, die gegen die WSG gefällt wurde. Bitter. 

Naschbergers Premierentor

Und auch die zweite Szene des Spiels gehörte den Tirolern. Den Abschluss von Alexander Ranacher (12.) konnte Ammar Helac, der neuerlich anstelle von Domenik Schierl im Tor der Lustenauer stand, parieren, der Nachschuss von Forst wurde geblockt. Nach zwanzig Spielminuten lautete das Schussverhältnis 4:0 für die Tiroler, die mit 60 Prozent Ballbesitz auch spielerisch im Vorteil waren. Nur im Ergebnis stand’s noch unentschieden. Und dabei blieb’s vorerst. Auch weil Halec einen glänzend angetragenen Freistoß von Bror Blume (29.) im Stile eines Eurofighters aus dem Eck fischte. 
Fünf Minuten später war es dann aber doch soweit. Weil sich Julius Ertlthaler über links durchtankte und Naschberger (34.) sein Zuspiel im Ping-Pong-Stil verwertete. Das erste Bundesligator des 23-Jährigen in seinem 76. Bundesligaeinsatz. Der Zeitpunkt dafür hätte nicht passender sein können. Und fast hätte ‚Naschi‘ umgehend Tor Nummer 2 nachgelegt. Von Sabitzer hervorragend bedient, tauchte der Mittelfeldstratege plötzlich alleine vor Helac auf und machte fast alles richtig. Lustenaus Keeper verhinderte den Doppelpack aber mit einer weiteren Glanztat. 

Stumbergers Premierentor

Dafür demonstrierte Rechtsverteidiger Dominik Stumberger (43.) bislang unbekannte Torjägerqualität. Der 24-Jährige nagelte das Spielgerät kurz vor der Pause aus zehn Metern unhaltbar für Helac ins Tor. Sein erster Bundesligatreffer im 31. Bundesligaspiel. Und beinahe hätte auch Stumberger unmittelbar nach seinem Premierentor gedoppelt. Bei seinem schönen Freistoß (45.) rettete die Stange den bis dahin harmlosen Tabellenführer vor einem noch deutlicheren Rückstand. Mit 11:2 an Torschüssen und 2:0 an Toren, aus Sicht der WSG, ging’s in die Pause. „Eine beeindruckende Vorstellung“, urteilte SKY-Experte Walter Kogler zur Halbzeit im Studio.
Silberberger brachte in Hälfte zwei mit Cem Üstündag für Ertlthaler verletzungsbedingt einen neuen Spieler, sein Gegenüber Markus Mader ohne Verletzung drei. Dennoch lief die Kugel weiter für die WSG. Drei Minuten nach Wiederankick über Blume (48.), dessen missglücktes Zuspiel auf Sabitzer Dario Grujic ins eigene Tor beförderte. Das dritte Tor im Spiel, das vierte folgte sogleich. Nach einer Traumkombination über Naschberger und Blume, die die Vorarlberger Hintermannschaft zu Statisten degradierte, durch Alexander Ranacher. Das zweite Saisontor des 24-Jährigen. 

Zweite Fehlentscheidung

Alles lief in eine Richtung. Bis Schiedsrichter Talic dem Spiel seine Linie gab. Per Strafstoß für Lustenau. Einer, der aus Sicht der Tiroler nicht zu geben gewesen wäre, zumal Ozegovic den Ball mit den Fingerspitzen spielte, ehe Anderson da Silva über ihn fiel. Der 29-jährige Referee blieb trotz VAR-Zuruf bei seiner zweifelhaften Entscheidung, zum zweiten Mal an diesem Tag eine gegen die WSG. Lukas Fridrikas (61.) traf vom Punkt. Ärgerlich. Zumal die Vorarlberger damit wieder Blut leckten und eine Minute später durch Stefano Surdanovic (62.) sogar auf 2:4 verkürzten. 
Plötzlich war Lustenau voll im Spiel. Und die WSG, die eine Stunde lang Fußball vom anderen Stern spielte, unter Druck. Großchancen von Hakim Guenouche (75.), Anthony Schmid (81.) und Forst (88.) folgten. Eine Verletzung von Sabitzer leider ebenso. Der 22-Jährige wurde beim Versuch eines Fallrückziehers von Anderson am Kopf getroffen und musste mit Verdacht auf neuerlichen Jochbeinbruch zur Abklärung ins Krankenhaus. Tore folgten keine mehr. Dafür die Bundesligapremiere von David Jaunegg. Der 20-Jährige kam in Minute 77 ins Spiel.
Nach 97 Minuten pfiff Talic die Partie ab. Der erste volle Erfolg der WSG nach fünf sieglosen Spielen. Einer, der die Tiroler zurück in die Verlosung eines der Europacuptickets brachte. Zwei Spieltage vor dem Meisterschaftsende nur mehr zwei Punkte hinter Lustenau und dem WAC.      
Die Wolfsberger sind am kommenden Samstag (17:00 Uhr) der nächste Gegner der Silberberger-Elf. Noch ein WSG-Sieg und der Traum vom Europacup-Playoff lebt.   


SC Austria Lustenau – WSG Tirol 2:4 (0:2) 

20. Mai 2023 | Reichshofstadion | Schiedsrichter Arnes TALIC 

Tore:  Fridrikas (61.), Surdanovic (62.); Naschberger (34.), Stumberger (43.), Grujic (48./ET), Ranacher (52.) 


Austria Lustenau spielte: 

Ammar HELAC; Hakim GUENOUCHE, Dario GRUJIC, Matthias MAAK, Anderson DOS SANTOS GOMES (79. Anthony SCHMID); Pius GRABHER, Cem TÜRKMEN (46. Fabian GMEINER); Yadaly DIABY (46. Adriel SILVA), Daniel TIEFENBACH, Nemanja MOTIKA (46. Stefano SURDANOVIC); Lukas FRIDRIKAS.  

WSG Tirol spielte: 

Benjamin OZEGOVIC; Dominik STUMBERGER, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Alexander RANACHER (77. David JAUNEGG); Julius ERTLTHALER (46. Cem ÜSTÜNDAG), Valentino MÜLLER, Johannes NASCHBERGER (74. Osarenren OKUNGBOWA), Bror BLUME (69. Žan ROGELJ); Thomas SABITZER (77. Tim PRICA), Justin FORST. 

 

Stimme zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer) ...

… zur ersten Halbzeit: „ Das Einzige, was zur Halbzeit nicht passte, war das Ergebnis. Da hätten wir bereits mit vier Toren vorne liegen müssen. Eine überragende Auswärtsperformance, für die sich die Mannschaft in Hälfte eins mit zwei Toren belohnte. Für mich waren’s aber zwei Tore zu wenig. Da war noch ein Stangenschuss dabei. Ein aberkanntes Tor. Und eine Elfer-Situation.“

… zum Foul an Thomas Sabitzer:  „Eine klare rote Karte.“

… zum Elfmeter gegen die WSG:  „ Wenn er (Anm.: Schiedsrichter Talic) den Elfmeter für Lustenau gibt, dann war das bei uns ein ganz klarer Elfmeter.“

… zur zweiten Halbzeit:  „Gleich nach der Pause dann das 4:0. Und dann griff der Schiedsrichter mit dieser Elfer-Entscheidung nochmals massiv ein. Aus einer Unachtsamkeit fiel direkt danach auch noch das 4:2. Dann hatten wir bis auf zwei, drei Situationen zwar alles im Griff, verpassten es aber leider, im Umschaltspiel das fünfte Tor zu machen. Gelegenheiten hatten wir genug.“

 

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