20. Mai. 2022

Ein Vrioni war einer zu wenig

Die WSG Tirol verliert zum Abschluss der Qualifikationsgruppe zur ADMIRAL Bundesliga in Altach mit 1:2. Die Vorarlberger halten damit die Liga. Für die Tiroler geht’s am Montag gegen den LASK weiter.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Die WSG Tirol durfte gewinnen. Altach musste. Dementsprechend gespannt blickte man auch auf die Aufstellungen. Während Altach-Coach Ludovic Magnin jene Elf auf’s Feld schickte, von der er der Meinung war, dass sie das Beste ist, was er zu bieten hat, präsentierte WSG-Chefcoach Thomas Silberberger eine Mannschaft, von der er glaubte, dass sie mit Blick auf das kommende Halbfinal-Playoff am Montag das Beste für den Verein wäre. Aber auch eine, von der überzeugt war, dass sie die Qualität hat, in Altach zu punkten. Eine runderneuerte Elf, an sieben Positionen verändert. Die einen (Behounek, Stumberger, Ertlthaler) ließ der Tiroler Erfolgscoach in der Startelf, weil sie es für ihr Montag-Setup brauchten. Andere holte er rein, weil ihnen zuletzt Spielpraxis fehlte. Johannes Naschberger etwa, der verletzungsbedingt acht von bislang neun Spieltagen in der Qualifikationsgruppe versäumte. Tim Prica, der zuletzt meist nur ‚mehr‘ den Joker spielen durfte. Oder Justin Forst. Jene 19-jährige Zukunftsaktie, die von U19-Teamchef Martin Scherb mit der Einberufung ins EURO-Aufgebot geadelt wurde.  


Altach mit Dusel

Den besseren Start ins Spiel erwischten die, die gewinnen mussten. Nicht einmal zwei Minuten nachdem Schiedsrichter Christopher Jäger das Spiel anpfiff, zappelte der Ball bereits im Netz. Der zweite Bundesligatreffer von Forst, der erste ins eigene Tor. Der 19-Jährige lenkte einen misslungenen Abschluss von Bakary Nimaga mit dem Knie unglücklich und unhaltbar für Benjamin Ozegovic in den eigenen Kasten. Ein Glückstreffer, von den Regelhütern der Liga als Eigentor gewertet, der zum Startschuss im Kombinationsspiel der WSG wurde. In Minute fünf deutete Prica nach Traumflanke von Sandi Ogrinec an, dass der Tabellenführer nicht nur nach Vorarlberg gekommen war, um bei der Klassenerhaltsparty Spalier zu stehen. Der 19-jährige Schwede verstolperte. Und abermals fünf Minuten später war es Ogrinec (10.) selbst, der den Ball innerhalb des 16ers links ans Aluminium hämmerte. Spätestens jetzt war jedem der 8000 Zuschauer in der CASHPOINT Arena, darunter 150 aus Wattens, klar, dass die sogenannte B-Elf durchaus A-Charakter hatte und dass Silberbergers Drohung, die Party crashen zu wollen, nicht bloß als leere Worthülse zu verstehen war. Altach im Glück.

Doppelchance

Nach dem zweiten Sitzer für die WSG war aber wieder das Tabellenschlusslicht an der Reihe. Zuerst scheiterte Christoph Monschein (21.) am glänzend disponierten Benjamin Ozegovic, dann Atdhe Nuhiu (26.), am 11er völlig freistehend, per Kopf an der Präzision.
Die WSG hatte zwar 60 Prozent Ballbesitz, blieb aber 45 starke Spielminuten ohne Tor. Mit 1:0 ging’s in die Pause.
Und personell verändert nach dem Seitenwechsel weiter. Silberberger brachte Valentino Müller für Ogrinec und Stefan Skrbo für Ertlthaler. Das erste Momentum gehörte aber wiederum den Vorarlbergern. Abermals kurios. Weil zuerst Naschberger gegen Felix Strauss patzte und dann auch noch Raffael Behounek im Zweikampf ungewohnt zögerlich agierte. Strauss (52.) nahm die Einladung dankend an. Ozegovic ohne Chance. Das zweite Saisontor des 21-Jährigen, wahrscheinlich sein wichtigstes.

Vrioni kam, sah und traf

Nachdem Forst (62.) auch die dritte Chance der WSG, diesmal per Kopf aus sechs Metern, vergab, wechselte Silberberger zum zweiten Mal, diesmal gleich dreifach. Mit Giacomo Vrioni und Thomas Sabitzer brachte er 24 Saisontreffer, mit Žan Rogelj den, der die beiden oft bediente. Das Zittern im Stadion war förmlich spürbar. Noch mehr, als Nimaga in Minute 67 mit Gelb-Rot in die Kabine musste.
Und es dauerte gerade mal fünf Spielminuten, bis Edeljoker Vrioni stach. Von Behounek ideal bedient traf die personifizierte Torgarantie bereits zum 18. Mal in diesem Spieljahr. Die WSG jetzt deutlich am Drücker, aber Altach im Umschaltspiel stets gefährlich. Und fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit fast erfolgreich. Dominik Reiter (85.) tauchte nach herrlichem Konter alleine vor Ozegovic auf, setzte den Matchball aber deutlich über das Tor.
Die Vorarlberger waren, von Krämpfen gebeutelt, nun stehend k.o. Weil die Altacher Defensive aber die letzte Chance im Spiel, einen Abschluss von Behounek, in der letzten Minute der Nachspielzeit erfolgreich blockte, blieb es auch nach 95 Spielminuten beim Zittersieg. Und damit für Magnin & Co. beim Klassenerhalt.
Für Silberberger & Co. hingegen bleibt nach engagiertem Spiel die Erkenntnis, dass im Bedarfsfall auch der zweite Anzug schön anzusehen ist. Die Vorfreude auf den kommenden Montag, an dem mit dem LASK der Zweitplatzierte der Qualifikationsgruppe zum Alles-oder-nichts-Spiel ins Tivoli kommt, steigt ...

 

CASHPOINT SCR Altach –WSG Tirol 2:1 (1:0)

20. Mai 2022 | CASHPOINT Arena | Schiedsrichter Christopher JÄGER
Tore: Forst (2./ET), Strauss (52.); Vrioni (73.)
Gelb-Rot: Nimaga (67.)                     

 

CASHPOINT SCR Altach spielte:

Tino CASALI; Emanuel SCHREINER (67. Nosa Iyobosa EDOKPOLOR), Ange Mickael NANIZAYAMO, Pape Alioune NDIAYE, Jan ZWISCHENBRUGGER, Felix STRAUSS; Bakary NIMAGA, Stefan HAUDUM (86. Gianluca GAUDINO), Johannes TARTAROTTI; Atdhe NUHIU, Christoph MONSCHEIN (67. Dominik REITER).

WSG Tirol spielte:

Benjamin OZEGOVIC; Felix BACHER, Raffael BEHOUNEK, Dominik STUMBERGER, Markus WALLNER; Johannes NASCHBERGER (65. Thomas SABITZER), Sandi OGRINEC (46. Valentino MÜLLER); Alexander RANACHER (65. Žan ROGELJ), Julius ERTLTHALER (46. Stefan SKRBO), Tim PRICA; Justin FORST (65. Giacomo VRIONI).    

 

Stimme zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Die Stimmung war richtiggehend elektrisierend. Es war ein Tollhaus. Das Publikum hat die Mannschaft zum Klassenerhalt gepeitscht. Weil wir viel investiert haben, hätte ich mir schon noch den Ausgleich erhofft. Die zwei Gegentreffer waren absolut unnötig, vor allem der zweite. Wir wollten zwar bis zum Schluss noch den Ausgleich erzwingen, haben es aber nicht mehr geschafft.“  

Fotonachweis: GEPA pictures

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