15. Apr. 2017

Glück erkämpft

In einer ereignisreichen Partie gelingt Benjamin Pranter in letzter Minute der Ausgleich.

Was ist härter? Stahl oder Kristall? Das war die Frage, die wir uns vor dem Spiel zwischen unserer WSG Wattens und Blau Weiß Linz gestellt haben. Nach über 90 ereignisreichen Minuten kann man sagen: unsere Mannschaft ist richtig hart im nehmen. Trotz dreimaliger Führung der Oberösterreicher und einer roten Karte für Mittelfeldmann Mörck kämpfte sich unser Team zurück. In der 92. gelingt per Elfmeter der Ausgleich. Wobei man zugeben muss - auch dieser Elfmeterpfiff wart hart. Aber wie erklären Fußballphilosophen gerne? Das Glück muss man sich erst erarbeiten. Und gestern wurde richtig hart gearbeitet.

Halbzeit 1

  • Trainer Silberberger vertraut auch gegen Blau Weiß Linz großteils auf die gleichen Spieler wie zuletzt. Martin Svejnoha ersetzt den erkrankten Florian Mader. Niels-Peter Mörck rutscht für Drazen Kekez ins Mittelfeld. Stammkraft Kekez rotiert aufgrund der anstehenden englischen Woche (Anm. am Dienstag geht es in Wien gegen den FAC weiter) erstmal auf die Bank.
  • Der aufmerksame Zuschauer hat früh das Gefühl - irgendetwas stimmt heute nicht. Die sonst so bombensichere Abwehr (betrifft nicht nur die Viererkette, sondern das gesamte Abwehrverhalten) wirkt zu Beginn des Spiels verhaltener und weniger abgeklärt. In der dritten Minute führt das zu einem Missverständnis zwischen Neurauter und Steinlechner. Der pfeilschnelle Renner nutzt diesen Moment, sprintet dazwischen, wird gefoult, Elfmeter und das 1:0 für Linz sind die Folge.
  • Doch unsere Mannschaft wäre nicht unsere Mannschaft, würde sie nicht umgehend das Heil in der Offensive suchen. Christian Gebauer kommt wenige Minuten nach der Linzer Führung zu zwei guten Chancen. Die Moral stimmt also.
  • Offensivkraft Milan Jurdik bestätigt auch in diesem Spiel seine gute Form und sein Selbstvertrauen. In der 18. Minute spielt der tschechische Stürmer seine ganze Schlitzohrigkeit aus und verwertet eine Unstimmigkeit in der Linzer Hintermannschaft zum 1:1 Ausgleich.
  • Es war ein ereignisreiches Spiel. Denn knappe zehn Minuten nach dem Ausgleich "tanzt" Goiginger durch die grün-weiße Hintermannschaft. Ganze sechs Spieler umkurvt der Flügelspieler, eher der Ball bei Rene Renner und anschließend im Tor landet.
  • Wieder zehn Minuten später bestätigt unser Team, dass wir richtig gute Standardschützen im Kader haben. Ein herrlicher Eckball von Benjamin Pranter landet auf dem Fuß von Florian Buchacher. Der Linksverteidiger setzt den Ball volley ins kurze Eck. Kollektives Aufatmen.

Halbzeit 2

  • Gleich nach Seitenwechsel hätte Milan Jurdik sein Torkonto auf elf hochschrauben können. Der Ball geht allerdings über das Tor. 
  • Stattdessen sind es abermals die Gäste, die jubeln. Mittlerweile zum dritten Mal. (Anm. in den drei Saison-Duellen zuvor gelang Blau Weiß kein Treffer gegen unsere WSG) Einen Goiginger Eckball verwertete Jakob Kreuzer per Kopf. Kreuzer war in Halbzeit 1 für Pecirep, der mit Verdacht auf Mittelfußknochenbruch ausgetaucht werden musste, ins Spiel gekommen.
  • Fünf Minuten nach der neuerlichen Führung kommt es dann ganz dick. Mittelfeldspieler Niels-Peter Mörck will einem davonspringen Ball nachgehen und zieht das Bein nach oben. Ein Linzer Spieler geht mit dem Kopf dazwischen und wird getroffen. Von außen hat die Szene übel ausgesehen. Der Schiedsrichter zeigt sofort die rote Karte. Auch wenn der Ausschluss regeltechnisch konform war, bleibt festzuhalten, dass hier keinerlei böse Absicht mit im Spiel war. Dennoch. Die letzten 35 Minuten müssen zu zehnt bestritten werden.
  • Trotz Rückstand und einem Mann weniger kämpft unsere Mannschaft mutig weiter. Trainer Silberberger geht "all in" und bringt Stürmer Lukas Katnik für Mittelfeldspieler Florian Topltisch. 
  • Je näher der Abpfiff rückt, desto höher steigt die Spannung. Auf der einen Seite kommt unsere WSG immer wieder zu Ausgleichschancen. Auf der anderen Seite laufen die Oberösterreicher in gefährlichen Kontern mehrmals zu dritt auf Torhüter Oswald zu. Alle Versuche den Sack endgültig zuzumachen scheitern am souverän parierenden Schlussmann.
  • In der 92. Minute dann eine verhängnisvolle Szene. Just, als ein jeder im Stadion denkt - das war's für heute - kommt es zu einem Zweikampf zwischen Jurdik und Linz-Torhüter Hankic. Jurdik wird dabei hart am Kopf getroffen und bleibt benommen liegen. Schiedsrichter Kijas entscheidet auf Elfmeter. Eine glückliche Entscheidung aus Sicht unserer WSG, denn Schlussmann Hankic hatte vor den Zusammenprall die Hand am Ball. Benjamin Pranter lässt sich von der Unruhe am Feld nicht anstecken und verwandelt den Elfmeter souverän zum 3:3 Ausgleich.

Selbst eine halbe Stunde nach dem Spiel "kocht" Linz Trainer Klaus Schmidt noch immer und schüttelt wild den Kopf. Doch nicht nur ob des glücklichen Elfmeterpfiffs in der letzten Minute, sondern auch, weil sein Team die großen Chancen in der Schlussphase nicht nutzen konnte. Thomas Silberberger zeigt sich naturgemäß zufriedener: "Was wir heute in der Schlussphase gemacht haben, hilft uns in der gesamten restlichen Saison, da bin ich sicher." Was unser Trainer damit meint, ist die unbändige Moral, die unser Team wieder einmal gezeigt hat. Trotz Unterzahl, trotz Rückstand wird hier nicht aufgegeben. Im Gegenteil: der Elfmeterpfiff wäre nie zustande gekommen, wäre Stürmer Jurdik nicht auch nach 92 Minuten noch die "Extra-Meter" gegangen. 

Am Ende bleibt ein österlicher Punkt für die Moral, der gegen eines der stärksten Frühjahresteams erkämpft wurde. Das gibt definitiv Mut und Hoffnung für die weitern Aufgaben. In diesem Sinne, frohe Ostern euch allen!

Die Statistik

WSG Swarovski Wattens - Blau Weiß Linz 3:3 (2:2)

Gernot Langes Stadion, Wattens
Schiedsrichter: Alan Kijas
Zuschauer: 1.490

WSG Swarovski Wattens:

Oswald - Neurauter (46. Zimmerhofer), Steinlechner, Gugganig, Buchacher - Mörck, Svejnoha (63. Kekez), Toplitsch (68. Katnik), Pranter, Gebauer - Jurdik

FC Blau Weiß Linz

Hankic - Maier, Anic, Huspek, Mehmedovic - Renner, Kerschbaumer, Hinum, Goiginer (87. Haudum), Blutsch (69. Markovic) - Pecirep (30. Kreuzer)

Tore: Jurdik (18.), Buchacher (35.), Pranter (E. 92.) bzw. Renner (E. 3. und 25.), Kreuzer (52.)

Gelbe Karten:  Pranter, Steinlechner bzw. Hankic, Kerschbaumer, Mehmedovic

Rote Karten: Mörck (55.)

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